Das Wetter war ungemütlich. Dennoch sind viele Personen gekommen, um sich auf der Börse umzuschauen. Foto: avanti

Vor allem für Kinder waren Drahtesel im Angebot.

Marbach - Ungeachtet des ungemütlichen Wetters hat die vom SPD-Ortsverein veranstaltete Radbörse rund um den Marktbrunnen am Samstagvormittag viele Verkäufer und Kaufinteressenten angezogen. „Schon kurz nach 9 Uhr war es so voll, dass sich die Radbörse bis zum Rathaus hin gezogen hat“, berichtete die Stadträtin Ute Rößner erfreut. Doch auch danach herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, und manche der gebrauchten Fahrräder waren so schnell weg, dass die bisherigen Eigentümer gar nicht die Zeit fanden, ein Preisschild anzuhängen.

So ging es auch Oliver Brekle, der extra aus Remseck gekommen war. Er hatte zwei Fahrräder mitgebracht, und sein Herrenfahrrad hatte sofort einen Käufer gefunden. „Es war zwar schon älter und deshalb nicht teuer, aber noch in gutem Zustand“, erklärte er den Verkaufserfolg. Mehr Schwierigkeiten, Interessenten zu finden, hatten die beiden Marbacher Andreas und Susanne Vogt. Wobei eines der insgesamt drei Räder, ein älteres Rennrad mit schmalen Reifen, zum absoluten Schnäppchenpreis von zehn Euro ebenfalls sofort einen Käufer gefunden hat, wie Andreas Vogt berichtete: „Es hat nur die hintere Bremse gefehlt, sonst war es in Ordnung.“

Die beiden anderen Räder dagegen, ein Herren- und ein Damenrad, die jeweils um die 30 Jahre alt waren, erwiesen sich trotz ihres guten Zustands und der 21-Gang-Schaltung als eher schwer verkäuflich.

Zu beurteilen, ob die Preise angemessen waren, war eine der Aufgaben von Markus Mattheis von der ADFC-Ortsgruppe. „Vorher war eine junge Mutter da, die sich überhaupt nicht auskannte, und sie war froh über die Beratung“, sagte er. Ute Rößner ergänzte: „Und auch manche Verkäufer wollten wissen, was sie denn verlangen könnten.“

Ansonsten stand der Fahrradexperte auch bereit, wenn die Reifen ein wenig Luft benötigten, ein Sattel oder Lenker verstellt werden musste oder eine Schraube locker war. Was ihn allerdings etwas wunderte: „Dreckige Fahrräder würde ich gar nicht anbieten.“

Erstmals mit dabei war Andreas Sieber mit seinem Lastenrad. Er bot heißen Kaffee an und informierte darüber hinaus über das Konzept, mit einem Lastenrad den Autoverkehr in Marbach zu reduzieren. „Einige Leute haben sich informiert, es könnte aber besser sein“, resümierte er. Er freute sich jedoch darüber, dass es am Donnerstag für die Anschaffung eines E-Lastenrads durch die Stadt grünes Licht gegeben habe. „Jetzt hoffe ich, dass die Leute ein Gespür dafür bekommen, was es bedeutet, wenn ihnen die Stadt was schenkt, und das Rad auch nutzen.“