Das Publikum ist mit einem breiten Musikmix unterhalten worden. Foto: avanti

Beim Kleinkunstabend des FSG ist wieder Geld für das Dorf der Freundschaft in Vietnam gesammelt worden.

Marbach - Allein schon an der Uhrzeit könne man sehen, „wie viele tolle Talente wir haben“, war Schulleiter Christof Martin am Ende des über dreistündigen Kleinkunstabends am Friedrich-Schiller-Gymnasium begeistert. Mit 20 Punkten war nicht nur das Programm bestens besetzt, mit 785 Euro, die für das Dorf der Freundschaft in Vietnam gesammelt wurden, waren auch die Spendenkörbe am Freitag reich gefüllt.

Etwas Hoffnung und ganz praktische Hilfen in das Dorf zu bringen, in dem Kriegsveteranen und durch Agent Orange und andere Gifte geschädigte Kinder aufwachsen können, das ist das Anliegen des ehemaligen Lehrers Heinz Gutfleisch, der Bilder aus Vietnam zeigte und auch Lieder von Reinhard Mey an der Gitarre sang.

Die erste Vorsitzende des Vereins „Dorf der Freundschaft“, Rosemarie Höhn-Mizo aus Bönnigheim-Hofen, bedankte sich für das über 20 Jahre währende Engagement im FSG. „Der Kleinkunstabend hat mit dazu beigetragen, das Dorf der Freundschaft aufzubauen.“ Viele Kinder und Erwachsene leiden immer noch unter den Spätfolgen des Vietnam-Krieges, sind verkrüppelt oder geistig behindert. Mittlerweile gebe es aber aus den mühsam gesäten Samen viele Früchte zu ernten.

Über 300 Zuhörer waren zu dem von Alida Zurke organisierten Talentabend gekommen. „Wow, das sieht toll aus“, freute sich die musikalische Lehrerin, die selbst einige Songs, begleitet von ihrem Cousin Domenico Capparelli, sang. „Möge die Begeisterung, die unsere Talente hier auf die Bühne bringen, zu Hoffnung entflammen.“

Im Foyer und auch im Treppenhaus waren alle verfügbaren Plätze besetzt. Die charmanten Moderatoren Yolanda Castillo und Gregor Wiederrecht, beides ehemalige FSGler, führten durch das reichhaltige Programm. Alle Beteiligten zu nennen, würde den Rahmen sprengen, aber es gab von ersten Gehversuchen auf der großen Bühne, die mit viel Aufregung und großem Beifall gemeistert wurden, bis hin zu professionellen Darbietungen mit erstaunlicher künstlerischer Reife sehr viel kleine und große Kunst zu genießen.

Blockflötenensembles spielten mit Verve und stampften zur Musik, es wurde gesungen, geturnt und getanzt, dass es eine Freude war, im Improvisationstheater spontan die Ideen des Publikums umgesetzt und am Klavier gespielt. Musiklehrer Wolfgang Jauch begleitete einige Schülerinnen bei ihren Songs, die von „Halo“ bis „The winner takes it all“ reichten.

Sogar einige Schülerbands und Ensembles wurden für diesen Zweck gegründet oder musizieren sowieso zusammen und ließen die Schulgemeinschaft an musikalischen Ausflügen in Rock, Musical und Klassik teilhaben. Die Apolinos spielten unglaublich viele Instrumente bei ihrem Medley aus „Elisabeth“. „Ich glaube, die spielen sogar Euphorium“, war ein netter Versprecher von Yolanda Castillo, die selbstverständlich das „Eufonium“ meinte.

Die Landespreisträger bei Jugend musiziert Justin Hodorkovski, Johannes Braun und Julia Ruan stachen durch ihre außerordentliche Darbietung „Oblivion“ hervor. Man konnte kaum fassen, dass hier Siebtklässler in einer derart tiefen und bewegenden Weise miteinander musizierten, was das begeisterte Publikum mit lang anhaltendem Applaus quittierte.

Aber auch der fast schon schüchterne Vortrag von „Keiner ist wie Du“ von Lene Kutruff war ebenso gefühlvoll wie intensiv. Viele Talente, die zum ersten Mal auf der Bühne ihr Können gezeigt haben, wurden für ihren Mut mit Jubel und Applaus belohnt. Die Technik-AG um Thomas Vogt und das Schillercafé mit der Bewirtung ließen den Kleinkunstabend zum rundum gelungen Ereignis werden.