Das Pfundhaus soll vom nächsten Frühjahr an saniert werden. Foto: Archiv (Julia Amrhein)

Der Beschluss zum Umbau des Gebäudes soll nach den Ferien erfolgen.

Marbach - Mit der Einweihung der Sporthalle im Lauerbäumle in der kommenden Woche kann die Stadt hinter ihr derzeit wohl größtes Projekt ein Häkchen machen. Doch das nächste Mega-Vorhaben steht bereits in den Startlöchern: Die Umgestaltung des Pfundhauses zum zweiten Verwaltungssitz. Wie der Bauamtsleiter Dieter Wanner nun im Ausschuss für Umwelt und Technik bekannt gab, soll der Baubeschluss im Herbst getroffen werden. Ziel sei es, zum Jahresende ein erstes Paket mit Gewerken zu platzieren. „Damit haben wir dann schon eine relativ hohe Kostensicherheit“, betonte Wanner.

Wobei die Verantwortlichen nicht nur möglichst früh wissen wollen, wo genau die Reise auf der Ausgabenseite hingeht. Entscheidend ist natürlich auch, dass sich die Gebote der Handwerker in einem vernünftigen Rahmen bewegen. Genau deshalb werden die Gewerke gegen Jahresende ausgeschrieben. Momentan ist der Markt ziemlich überhitzt. In einigen Monaten hat er sich vielleicht wieder beruhigt, hofft die Verwaltung. Die vorbereitenden Arbeiten sollen allerdings schon jetzt starten. „Wir müssen über die Substanz nähere Informationen bekommen“, erläuterte Dieter Wanner. Konkret bedeutet das, dass Fachleute Wände und Decken öffnen, um sich so ein exaktes Bild vom baulichen Innenleben des Objekts machen zu können. Das ging bislang nicht, weil in dem Pfundhaus zum einen Asylbewerber lebten, zum anderen aber auch Dinge gelagert werden. Die Flüchtlinge sind inzwischen ausgezogen, die Sache mit dem Lager habe sich auch bald erledigt, sagte Wanner.

Demnächst ist auch klar, wie das Dach des frisch herausgeputzten und teilweise sogar komplett neu errichteten Gebäude-Ensembles in der Marktstraße einmal ausgeformt sein wird. Ein Thema, das die Räte im Januar kontrovers diskutierten. Die Planer hatten vorgeschlagen, nur das Dach des eigentlichen Pfundhauses mit einem Vorsprung zu versehen. Die Ausschussmitglieder wünschten aber mehrheitlich, auch das direkt daran andockende Nachbargebäude mit einer über die Fassade hinausragenden Konstruktion zu bestücken. Welche Lösung die Architekten dafür gefunden haben, wird nächsten Donnerstag im Gemeinderat präsentiert. „Wir hatten das Gefühl, dass der ganze Gemeinderat die Planung noch mal sehen will“, erklärte der Erste Beigeordnete Gerhard Heim dieses Vorgehen.

Mit ganz besonderem Interesse dürfte dann Ernst Morlock von der SPD die Ausführungen der Fachleute verfolgen, nachdem sich der Sozialdemokrat als einer der vehementesten Fürsprecher für ein vorspringendes Dach erwiesen hatte. Jetzt im Ausschuss erkundigte sich Morlock jedoch erst mal nach den finanziellen Dimensionen. Man wisse nun, dass für das Sanierungsgebiet ein Zuschuss von 2,8 Millionen Euro gewährt wird, sagte er. Es müsse aber in dem Areal nicht nur das Pfundhaus neu gestaltet werden, sondern auch die Fußgängerzone. Insofern würde er sich wünschen, konkrete Zahlen präsentiert zu bekommen. „Bevor wir einen Baubeschluss fassen, sollten wir klipp und klar wissen, was es kostet“, betonte Morlock.

Gerhard Heim versicherte, dass sich mit dem Zuschuss von 2,8 Millionen Euro das Projekt zweiter Verwaltungssitz umsetzen lasse. „Damit kommen wir klar. Für die Fußgängerzone reicht das aber nicht. Wir werden für September einen Aufstockungsantrag stellen“, kündigte er an. Wanner sicherte zudem zu, dass bis zur Entscheidung die Finanzierung aufgezeigt werde. „Das ist ja Gegenstand vom Baubeschluss, dass eine Kostenberechnung auf dem Tisch liegt, wo diese ganzen Zahlen einfließen“, sagte er. Die Frage sei auch, welche Bereiche der Sanierung zugeschlagen werden können und welche nicht.