Sibylle Wieland Foto: privat

Das Amt des 1. Vorsitzenden ist jetzt vakant. Timo Forisch und Lars Kohler machen erst mal alleine weiter.

Der FC Marbach steht aktuell ohne 1. Vorstand da. Auf der Jahreshauptversammlung am Freitagabend hat die bisherige Vorsitzende Sibylle Wieland keine Mehrheit mehr erhalten. Bei der Abstimmung, die geheim erfolgte, votierten etwa zwei Drittel der Anwesenden gegen Wieland. Da es keinen Gegenkandidaten gab, ist das Amt derzeit unbesetzt. Lars Kohler und Timo Forisch, 2. und 3. Vorstand haben kommissarisch die Leitung des FC Marbach übernommen. Beide standen dieses Jahr nicht zur Wahl, hatten aber vor der Abstimmung über das Amt des 1. Vorstands ihren Rücktritt für den Fall angekündigt, dass Wieland im Amt bestätigt werden würde. „Das war aber schon lange bekannt. Ich hatte Sibylle Wieland schon vor vier oder fünf Monaten gesagt, dass es in dieser Konstellation nicht mehr weitergehen würde“, sagt Forisch. „Die personelle Situation mit uns Drei hat nicht mehr gepasst.“ Und Kohler ergänzt: „Seit wir beide 2013 diese Ämter übernommen haben, war klar, dass wir das nur gemeinsam machen. Es sollte jeder in der Versammlung wissen, welche Folgen der Wahlausgang in der einen oder anderen Richtung haben würde.“ Das Amt wollen Kohler und Forisch nun bis zur nächsten Hauptversammlung 2020 kommissarisch weiterführen. „Es geht ganz normal weiter, wir müssen halt jetzt die Aufgaben, die wir bisher zu dritt erledigt haben, zu zweit bewältigen. Und auf der nächsten Hauptversammlung werden dann eben die Posten aller drei Vorstände zur Wahl stehen – unsere beiden turnusgemäß und der des vakanten 1. Vorstands“, erklärt Kohler.

Die Wahl eines neuen Jugendleiters wurde anschließend abgesetzt. „Zuvor war ja das neue Jugendkonzept vorgestellt worden, an dem vier Personen maßgeblich beteiligt sind. Wir waren uns dann in der Versammlung einig, dass wir uns zunächst unterhalten. Wir sind auch schon dabei, zeitnah einen Termin zu finden und werden den Jugendleiter dann aus diesem Kreis besetzen“, sagt Kohler.

Nach der Abwahl erklärte der Medienreferent des FC, Marcus Kalmbach, seinen Rücktritt, „zum einen wegen der Abwahl an sich, zum anderen wegen der Art und Weise. Ich habe auch noch am Freitagabend meine Abmeldung aus dem Verein abgegeben“, so Kalmbach. Laut ihm hätten mehrere weitere Personen angekündigt hätten, künftig ihre ehrenamtliche Tätigkeit für den Verein einzustellen. Lars Kohler und Timo Forisch betonten, dass sie mit jedem, der seither im Vereinsausschuss des FC Marbach tätig war, gerne weiter zusammenarbeiten würden. „Ich habe auch mit Markus Kalmbach telefoniert, ob er es sich nicht nochmal überlegen wolle. Aber scheinbar war sein Engagement mehr an Sibylle Wieland gebunden als an den FC“, sagt Forisch.

Sibylle Wieland selbst sieht ihre Abwahl weniger im Zusammenhang mit dem möglichen Rücktritt von Lars Kohler und Timo Forisch, sondern mehr mit ihrem Vorhaben, „die Vereinsstrukturen zu modernisieren. Das Grundgerüst der Satzung ist von 1952. Für mich war klar: Ich mache nur weiter, wenn die Mitgliederversammlung meine Idee, die Satzung zu modernisieren, mitträgt.“ Wichtigster Punkt sei gewesen, den Vorstand zu erweitern und damit die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. „Das hätte auch mit Lars Kohler und Timo Forisch weiter funktioniert – aber eben nicht nur mit den beiden. Der FC Marbach hat aber gezeigt, dass er noch nicht so weit ist“, deutet Sibylle Wieland das Wahlergebnis und fügt hinzu: „Ich hätte gerne mit einem modernen Team weitergemacht. Aber so ist es jetzt auch okay.“