Nicolas Lach und Benedikt Foto: avanti

Der TSV 1899 Benningen gewinnt das Lokal- und ehemalige Bezirksliga-Duell beim FC Marbach mit 2:0 (0:0) absolut verdient. Die beiden Tore erzielen zwei ehemalige FC-Stürmer.

Marbach - Für die Spieler ist es das Größte. Mir ist es derweil ganz egal, wer die Tore erzielt. Hauptsache wir erzielen sie“, sagte Benningens Trainer Thomas Lembeck am Sonntagmittag kurz nach dem Abpfiff der Kreisliga A1-Partie beim FC Marbach. Mit 2:0 (0:0) hatte sein Team das Spiel gewonnen. Die beiden Tore erzielten ausgerechnet die zwei langjährigen FC-Stürmer Patrick Flamm und Angelo de Capua, die sich von ihren Kollegen erst während des Spiels und dann auch danach entsprechend feiern ließen. „Das haben sie verdient. Wir haben heute aber insgesamt hochverdient gewonnen – abgesehen von den ersten zehn Minuten in denen wir nervös waren“, fand Lembeck. Sein Trainer-Gegenüber Niko Koutroubis konnte dem nur zustimmen. „Wir waren heute nicht bereit. Gegen eine Mannschaft wie Benningen musst du alles abrufen, doch bei uns haben heute ein paar Leistungsträger nicht ihre Leistung gezeigt“, fand der Marbacher Trainer.

Von Beginn an – bis auf die besagten ersten zehn Minuten – bestimmten die Gäste auf dem Marbacher Kunstrasenplatz das Spiel, waren wacher und vor allem zielstrebiger. Immer wieder erspielten sie sich gute Möglichkeiten, scheiterten dann aber entweder doch an sich selbst oder an Marbachs Keeper Timo Forisch. „Wir hätten schon zur Pause führen müssen“, monierte Benningens Trainer und auch hier widersprach der Marbacher Coach nicht. „Wir konnten froh sein, dass wir zur Halbzeit noch nicht hinten lagen“, gab er ehrlich zu. Doch kaum zurück aus der Pause tat sein Team genau dies. Erst köpfte Patrick Flamm zum 1:0 (48.) ein, dann staubte Angelo de Capua zum 2:0 ab (51.). Vorausgegangen waren jeweils zwei richtig gute Aktionen der Benninger.

Bei Tor Nummer eins führten Davide Cappella und Angelo de Capua einen Eckball blitzschnell kurz aus und narrten die Marbacher Abwehrspieler damit, so dass Cappella schließlich völlig frei in Richtung Sechzehner ziehen und millimetergenau auf den im Strafraum stehenden Patrick Flamm flanken konnte. Dieser köpfte mustergültig ein. Tor Nummer zwei leitete wieder Angelo de Capua mit ein, indem er Patrick Flamm aus dem Mittelfeld heraus perfekt in den Lauf spielte. Einige Marbacher Akteure wollten hierbei ein Abseits gesehen haben und liefen gar nicht mehr richtig weiter. Die Untätigkeit nutzte Flamm, indem er weiter alleine auf Keeper Forisch zulief, dann aber noch im letzten Moment zum quer mitgelaufenen de Capua abgab, der aus fünf Metern nur noch abstauben musste.

„Wir haben heute nicht gut verteidigt“, sagte Niko Koutroubis dazu, musste jedoch auch noch anfügen: „Wir haben auch nicht gut Fußball gespielt.“ Die Benninger kamen derweil nach ihren Toren immer weiter in Fahrt. Vor allem über die rechte Seite wurde es immer wieder dank Marco Djurdjevic gefährlich. Doch nicht nur er schaltete bei Ballgewinnen blitzschnell um, das komplette Benninger Team überrannte die Marbacher in manchen Phasen fast. Die Hausherren selbst versuchten es derweil viel zu oft über lange Bälle, die keine Abnehmer fanden. Die einzig richtig gute Chance hatten die FCler in der 60. Minute, als der Unparteiische einen Ball als Rückpass wertete und einen Freistoß zehn Meter vor dem Tor gab. Alle Benninger Spieler stellten sich daraufhin ins eigene Gehäuse – und der Marbacher Baldino Oliveri zog mit voller Wucht ab. Sein Knaller donnerte jedoch in die Mauer.

„Wäre dieser indirekte Freistoß reingegangen, wäre es vielleicht noch einmal eng geworden. Doch man muss ehrlich sein: Das wäre heute unverdient gewesen“, sagte FC-Trainer Koutroubis. Thomas Lembeck war derweil hoch zufrieden: „Wir haben diszipliniert gespielt und keine kritischen Situationen zugelassen. Unser Ziel war es, dass wir uns acht Punkte vor Marbach setzen und das haben wir geschafft.“ Der TSV 1899 Benningen bleibt indes Zweiter, der FC Marbach ist auf Rang sechs abgerutscht. FC Marbach:
Forisch – Maier (67. Kizilirmak), Linke, Oliveri, Akyüz (63. Misimi) – Feilner (46. Grätz), Ferreira, Zieba, Yildirim – Fees, Lach. TSV 1899 Benningen:
Gröppner – D. Cappella, Schreckenberger, Rewitzer, Kolder (46. Heim) – R. Cappella (80. Ceesay), Hill, Gruber (86. Ferrara), Djurdjevic – Flamm (90. Demircan), de Capua.