Emelie, Max, Emma und Louis (von links) haben die Farben der Mittelstufe des Friedrich-Schiller-Gymnasiums vertreten. Foto: Brainpool

Jugendliche vom Friedrich-Schiller-Gymnasium kämpfen in TV-Show von Luke Mockridge um 13 000 Euro.

Marbach - Die TV-Sendung „Luke! Die Schule und ich“ hat sich für Sat. 1 zu einem ziemlich zuverlässigen Quotenlieferanten entwickelt. An diesem Freitagabend dürften bei der Show sogar noch einen Tick mehr Zuschauer einschalten als ohnehin üblich. Denn gegen ein Quartett aus Promis tritt dieses Mal eine Abordnung des Marbacher FSG an, das als größtes allgemeinbildendes Gymnasium Deutschlands gilt. Entsprechend viele Freunde, Bekannte, Angehörige und Klassenkameraden dürften mit den acht Kindern und Jugendlichen mitfiebern, die sich in sportlichen Spielen und Wissensduellen mit den VIPs messen.

Kurioserweise musste sich das FSG nicht einmal bewerben, um bei dem Fernsehspaß mit Moderator Luke Mock-ridge mit von der Partie sein zu können. Ganz im Gegenteil. Mitarbeiter der zuständigen Produktionsgesellschaft Brainpool seien auf die Schule in der Schillerstadt zugegangen, nachdem ein FSG-Team im Fernsehen bei den Montagsmalern offenbar bleibenden Eindruck hinterlassen hat, berichtet Lehrer Holger Knauf, der die Schüler zur Aufzeichnung der Sendung nach Köln begleitet hat. Welche Mädchen und Jungs dann aber letztlich im Fernsehen zusammen mit Ex-Box-Weltmeister Henry Maske, Tatort-Star Wotan Wilke Möhring, Sänger Nico Santos und Comedian Simon Stäblein die Schulbank drücken durften, entschieden die Verantwortlichen vom Fernsehen via Casting. Mehr als 30 Kids meldeten sich und mussten Videos von sich einsenden, Fragen am Telefon beantworten und bei einem Dreh-Termin in Marbach beweisen, wie kameratauglich und clever sie sind. Am Ende machten Emelie Kroboth, Emma Sommer, Louis Klopfer und Max Wallisser als Vertreter der Mittelstufe das Rennen. Denise Schätz, Julis Goerlich, Pia Zimmermann und Ruben Bosio stellten die Oberstufen-Fraktion. Im Verbund mit Grundschülern aus Bramsche in Niedersachsen kämpften die FSGler gegen die Prominenten um ein Preisgeld von insgesamt 20 000 Euro, wovon bei einem Gewinn 13 000 Euro in die Schillerstadt fließen würden.

Der Schlagabtausch mit den vier Promis wurde Ende März in Köln aufgezeichnet – und war eine spannende Erfahrung für das junge Oktett aus Marbach. Denn bei einem solchen Ereignis war zuvor keiner der Schüler dabei. Dennoch hielt sich die Nervosität in Grenzen. „Die haben alle darauf geachtet, dass wir uns wohlfühlen. Das Fernsehteam hat uns auch gesagt, dass wir nochmal drehen können, wenn etwas schiefgeht“, erzählt die 13-jährige Emelie. Bei einer Aufgabe habe beispielsweise etwas nicht funktioniert. Davon sei dann eine neue Aufnahme gemacht worden, ergänzt die 14-jährige Emma. Trotz ein wenig Schauspielerei bei den Wiederholungen sollte alles natürlich und ungekünstelt wirken, fügt sie hinzu. Was nach Ansicht der FSGler auch stets der Fall war.

Dazu trugen die Promis einen großen Teil bei. Maske, Santos und Co. hätten einen total authentischen Eindruck gemacht, finden die Schüler. Das merkten die Gymnasiasten unter anderem daran, dass die VIPs mit Ehrgeiz um Punkte kämpften und nichts herschenkten. „Die Promis wollten gewinnen“, stellt Emma fest. Und ein bisschen haben sich die Showgrößen von „Luke! Die Schule und ich“ sogar gegenüber den jungen Konkurrenten geöffnet. Julis plauderte zum Beispiel ein Weilchen mit Konrad Stöckel, der in der Sendung immer aberwitzige Experimente präsentiert. Pia freute sich über Tipps, die sie von Lukes ehemaligem Sportlehrer Alois Gmeiner erhielt, der wie Stöckel zum festen Ensemble der Sendung gehört. Ein Stein im Brett hat bei den Schülern nun aber vor allem Wotan Wilke Möhring. „Der war am natürlichsten“, sagt die 16-jährige Denise. „Der war richtig korrekt. Ein sehr sympathischer Typ“, pflichtet der ein Jahr ältere Julis hinzu. Aber die anderen VIPs kamen bei den FSGlern ebenfalls richtig gut an – und nahmen es den Jugendlichen auch nicht krumm, wenn sie von der jungen Garde gar nicht als Prominenz wahrgenommen wurden. So wusste Julis nicht, dass Henry Maske früher ein Ausnahmekönner im Boxring war. Der Zwölftklässler schlug dem Altmeister dann aber am Rande der Show spaßeshalber ausgerechnet ein kleines Duell im Eins-gegen-Eins mit vier Fäusten vor, nachdem Maske davor den athletischen Julis gelobt und ihm bei jedem Sportspiel ein Chance eingeräumt hatte – außer beim Boxen. Denise hatte dagegen Moderator Luke Mockridge zunächst gar nicht so auf dem Schirm und machte sich erst im Zusammenhang mit der Sendung über ihn schlau. Nun ist sie wie alle anderem von ihm und seiner Schlagfertigkeit angetan. „Der ist auch megasympathisch“, findet Pia. Max könnte sich sogar vorstellen, in Mockridges Fußstapfen zu treten und selbst ein Event zu moderieren. Pia ist ebenfalls auf dem TV-Geschmack gekommen. „Ich würde gerne mal bei Ninja-Warrior mitmachen“, sagt sie lachend.