Der Übergang zwischen dem oberen und dem unteren Pausenhof wird komplett neu gestaltet. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Gemeinderat beschließt den Umbau des Geländes. Zunächst werden drei Abschnitte realisiert. Zwischen dem oberen und dem unteren Bereich wird eine Freitreppe errichtet, auf eine Rampe hingegen verzichtet.

Marbach - Die sanierungsbedürftigen Gebäudetrakte im Friedrich-Schiller-Gymnasium sind in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt auf Vordermann gebracht worden. Doch bald schon werden die Bagger wieder Kurs auf die Schule nehmen. Dieses Mal, um den Pausenhof attraktiver zu gestalten. Die Weichen dafür hat der Gemeinderat am Donnerstag gestellt. Das Gremium beschloss, 500 000 Euro in die Hand zu nehmen, um die ersten drei von insgesamt zwölf ins Auge gefassten Abschnitten umzugestalten.

Möglichst in den Sommerferien soll zum einen eine Freitreppe zwischen dem oberen und dem unteren Pausenhof eingezogen werden. Zum anderen wird in einer bislang brach liegenden, verwilderten Nische zwischen Alt- und Neubau ein grünes Klassenzimmer eingerichtet. Dazu gesellt sich dann noch ein „Platz der Vielfalt“ im Zentrum des unteren Pausenhofs. Dabei handelt es sich um ein von Bäumen umsäumtes Podium. Der „Platz des Vielfalt“ wird zugleich das einzige Areal sein, das im größeren Stil entsiegelt wird. Ein Punkt, der unlängst im Ausschuss für Umwelt und Technik bei den Vorberatungen noch für längere Diskussionen gesorgt hatte (wir berichteten). Im Gemeinderat blieb eine intensive Debatte dazu aus.

Das lag nicht zuletzt an den Mehrkosten, die ein neuer, wasserdurchlässiger Belag auf dem Gelände verursacht hätte. Der Bauamtsleiter Dieter Wanner erklärte, dass man dafür rund 130 000 Euro in die Hand nehmen müsste. Folglich empfahl er, den Untergrund nur, wo nötig, abfräsen zu lassen. Dafür wird aber die Freitreppe so gestaltet, dass zwischen den einzelnen Stufen Wasser versickern kann. Im grünen Klassenzimmer wird ebenfalls ein Pflaster verlegt, auf dem sich das Nass nicht sammelt. Hätte man den übrigen Belag auch angefasst und damit 130 000 Euro zusätzlich ausgegeben, wäre das einem Schildbürgerstreich gleichgekommen, meinten Ernst Morlock von der SPD und Martin Mistele von den Freien Wählern.

Dagegen war sich die Runde einig, bei der Gestaltung der Freitreppe nicht auf die günstigste Variante setzen zu wollen, womit man rund 15 000 Euro eingespart hätte. „Das wäre aber optisch nicht so schön und auch von der Sitzanlage her nicht so ansprechend“, sagte Dieter Wanner zu der Kombination aus vergleichsweise schmalen Betonblockstufen und Tiefbordsteinen. Besser gefielen dem Chef des Bauamts und den Räten die etwas teurere Variante, bestehend aus Blockstufen und eingestreuten Sitzblöcken in Betonwerkstein. Völlig chancenlos war eine weitere Alternative, bei der maßgeschneiderte Natursteine eingesetzt worden wären. Das hätte rund 350 000 Euro gekostet. 200 000 Euro muss die Stadt für die Variante investieren, bei der Betonwerkstein verwendet wird.

Eine Entscheidung fiel in der Sitzung zudem in der Frage, ob zwischen oberem und unterem Pausenhof noch eine Rampe eingezogen werden sollte. Dafür hatte sich insbesondere Hans Martin Gündner von der SPD im Ausschuss für Umwelt und Technik stark gemacht. Der Gemeinderat sprach sich nun aber dagegen aus. Das Gefälle wäre schlicht zu groß, betonte Dieter Wanner. Außerdem habe man die Befürchtung, dass die Rampe letztlich nicht von Rollstuhlfahrern, sondern von Radlern genutzt werde. Das beschwöre dann womöglich nur unnötig Gefahren herauf.