Die Ampelanlage an der Oehler-Kreuzung wird derzeit umgestellt – es ist ein Mosaikstein auf dem Weg zu einem besseren Verkehrsfluss. Foto: Oliver von Schaewen

Der Abgeordnete Manfred Hollenbach (CDU) wünscht sich eine große Lösung. Die Stadt wartet auf Pläne des Regierungspräsidiums.

Marbach - Die Staus an der Oehler-Kreuzung halten sich derzeit in Grenzen – doch nach den Sommerferien droht die alte Leier: Am Nadelöhr an der Landesstraße 1100 will der Verkehr vor allem in Stoßzeiten nicht abfließen. Ärgerliche Wartezeiten zehren an den Nerven der Fahrer. Das lässt auch Manfred Hollenbach keine Ruhe. Der CDU-Landtagsabgeordnete hatte sich Ende Juni in einem Brief an den Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann über die mit 28 000 Fahrzeugen täglich überfüllte Straße beklagt.

Der Christdemokrat klagte aber nicht nur, er machte auch konkrete Vorschläge. Die Kreuzung dürfe nicht isoliert gesehen werden. Vielmehr solle der gesamte Bereich bis zur Bergkelter-Kreuzung bei Murr in den Blick genommen werden. Inzwischen liegt Hollenbach die Antwort der Staatssekretärin Gisela Splett vor. Der Tenor: Das Verkehrsministerium will kein Geld für eine umfassende Überplanung der Landesstraße 1100 mit einer 80 Meter entfernten zweiten Murrbrücke und einer weiteren Trasse auf der Seite des Gruppenklärwerks Häldenmühle in die Hand nehmen. Die Benninger Abzweigung sei zuletzt 2008 ertüchtigt worden. Und der Bau einer weiteren Trasse wäre mit zu großen Eingriffen und Kosten verbunden.

In einem Punkt will das Verkehrsministerium jedoch handeln: Es will den Radweg auf der alten Gleistrasse der EnBW in die Planung nehmen. Allerdings sei eine Finanzierung frühestens im Haushalt 2015 möglich. Ob dann überhaupt Gelder fließen, hänge wiederum von den Finanzen des Landes ab, teilt das Ministerium mit. Die Antwort stellt Manfred Hollenbach indes nicht zufrieden. „Nur wenn man eine Planung hat, kann man diskutieren“, sagt der Abgeordnete – und schätzt die Kosten dafür auf 50 000 bis 100 000 Euro. Läge die Planung in ein bis zwei Jahren vor, könnte man auf dieser Basis weitersehen.

Den Blick auf die Oehler-Kreuzung gerichtet hat auch die Stadt Marbach. Deren Bürgermeister Jan Trost hatte im Juli im Regierungspräsidium in Stuttgart vorgesprochen. „Im Herbst werden uns drei Planvarianten im Gemeinderat vorgestellt“, berichtet Trost. Ziele seien ein besserer Verkehrsfluss und eine mögliche Anbindung des Neckarufers an die Altstadt über das Oehler-Gelände. „Für uns ist wichtig, dass die Interessen der Firma Oehler berücksichtigt werden“, sagt der Bürgermeister, der auch in Sachen Radweg am Ball bleiben will. „Wir hoffen, dass wir mit Hilfe der Regierungsabgeordneten Thomas Reusch-Frey (SPD) und Daniel Renkonen (Grüne) im Landesradwegeprogramm 2015 an Gelder kommen.“ Dann könnten Radfahrer die Landesstraße in Richtung Bottwartal über eine Brücke sicherer queren.

Eine Planung aus einem Guss strebt das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart an. Dabei soll der Verkehr auf der Oehler-Kreuzung mit zusätzlichen Abbiegespuren besser abfließen. Fußgänger könnten den Knotenpunkt aufgrund der gewählten Phaseneinteilung sicher und zügig queren, ohne den Fahrzeugverkehr zu behindern, teilt das RP mit. Mit der rund 700 000 Euro teuren Maßnahme sei auch für das Prognosejahr 2025 eine gute Leistungsfähigkeit sicher.

Aktuell lässt das Landratsamt Ludwigsburg die Ampelanlage für 45 000 Euro umrüsten. Die moderne LED-Anlage soll den Verkehrsfluss ebenfalls verbessern. Die Lichtzeichen seien auch klarer erkennbar.