Die Analyse soll unter anderem aufzeigen, wie es mit dem Spielplatz in der Altstadt weitergehen soll. Foto: Archiv (Christian Kempf)

Gemeinderat beschließt, dass als Basis für künftige Sanierungen ein Konzept erstellt wird.

Marbach - Bei der Überplanung von Spielplätzen geht die Stadt Marbach neue Wege. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, die Anlagen künftig auf der Basis einer Konzeption auf Vordermann bringen zu lassen. Angestrebt wird konkret, erst eine Bestandsaufnahme und eine Nutzungsanalyse zu machen und mit diesem Wissen dann zu entscheiden, welche Anlagen in welcher Form aufgepeppt werden sollen. Dabei will die Kommune ausdrücklich auch die Mütter und Väter einbeziehen. „Die Beteiligung der Eltern ist uns wichtig“, sagte Sebastian Engelmann von den Grünen, die das Thema mit einem Antrag aufs Tapet gebracht hatten. „Die haben vielleicht ganz andere Schwerpunkte, die wir gar nicht so sehen“, brach auch der Bürgermeister Jan Trost eine Lanze dafür, die Expertise derjenigen miteinfließen zu lassen, die mit ihren Kids die Spielplätze tagtäglich benutzen.

Für Jan Trost ist das aber nicht der einzige Vorteil einer Konzeption. Man schaffe dadurch auch Transparenz und Planungssicherheit für einen längeren Zeitraum. Der Rathauschef warb jedoch darum, den Leitfaden nicht sofort zu entwickeln. Zunächst müsse der Stadtplaner, mit dem das Team im Bauhof verstärkt werden soll, eingearbeitet werden. Spätestens 2020 wolle man aber in das Thema einsteigen.

„Mit dem vorgeschlagenen Vorgehen können wir mitgehen“, sagte Sebastian Engelmann. Hendrik Lüdke von Puls war in dem Punkt jedoch zunächst anderer Meinung. „Das ist eigentlich nicht akzeptabel“, sagte er. Schließlich würde das bedeuten, 2019 gar keine Spielplätze auf Vordermann bringen zu lassen. Dabei brauche man beispielsweise kein Konzept, um zu erkennen, dass der größere Spielplatz am Aspergweg verwahrlost sei. „Dort spielt kein Kind mehr, obwohl es eigentlich ein guter Spielplatz ist“, meinte Lüdke. Engelmann hielt allerdings dagegen, dass es wenig Sinn ergebe, nun voreilig aktiv zu werden. Erst die Nutzungsanalyse schaffe doch im Rahmen der Konzeption Klarheit, ob ein Spielplatz überhaupt von den Kindern angenommen wird. „Vielleicht sind manche verwahrlost, weil gar keine Kinder mehr in der Nähe wohnen“, gab Engelmann zu bedenken. Insofern plädierte er auch dafür, bei den von der Verwaltung schon ins Auge gefassten Spielplätzen in der August-Lämmle-Straße, am Aspergweg und in der Dreibronnen-straße in Sachen Sanierung nichts zu überstürzen. Er bat darum, hier die Eltern schon mit ins Boot zu nehmen.

Letztlich entschied sich das Gremium dann auch dafür, den Vorschlag der Verwaltung mitzutragen und erst 2020 in das Spielplatzmanagement einzusteigen. Wobei klar sei, dass die Sicherung der Anlagen immer gewährleistet sein müsse, betonte Jan Trost. Um diese zu garantieren, werde man gegebenenfalls natürlich eingreifen.

Die Runde reagierte zudem positiv auf die Anregung von Jürgen Schmiedel von der SPD. Ihm war daran gelegen, nicht nur die Eltern einzubinden, sondern auch jeweils einen Vertreter der Fraktionen.