Der Pestalozzi-Kindergarten hat seinen großen Auftritt. Foto: Andrea Ertl

Der Bürgerverein Hörnle und Eichgraben feiert zum ersten Jahrestag des neu gestalteten Platzes ein buntes Fest.

Marbach-Hörnle - Der neu gestaltete Wiesbadener Platz im Herzen des Marbacher Stadtteils Hörnle ist ein echter Gewinn – das wird deutlich beim „Bunten Hörnles-Fest“, rund ein Jahr nach dem Fest zu seiner Einweihung. Etwa eine Stunde nach Beginn des Festes sind am schwülheißen Nachmittag schon mehr als 100 Menschen zum Fest gekommen. Die Kinder genießen entweder das kühle Nass am Brunnen oder das Angebot der Spielstraße, während die Eltern sich von Mazen Mohsen begeistern lassen, der auf seiner Gitarre schwäbisches und syrisches Liedgut gekonnt neu arrangiert. Für das leibliche Wohl sorgt der Veranstalter Bürgerverein Hörnle und Eichgraben. Internationale Köstlichkeiten bietet ein Buffet, dessen Erlös an den Verein Stückchen Himmel geht. „Falls nach dem Abzug aller Kosten etwas von den Einnahmen übrigbleibt, dann spenden wir das dem Kindergarten“, sagt einer der Vorsitzenden des Bürgervereins, Heinz Werner Kramski-Grote.

Geselliges Beisammensein ist für ihn das Motto und auf dem abwechslungsreichen Programm, das erst spät am Abend mit einer Feuershow der Feuerkünstlerin Miigaa endet, steht auch eine Vorführung des evangelischen Pestalozzi-Kindergartens, ein Auftritt des Hörnle-Projekt-Chors unter Leitung von Katharina und Matthias Collmer und ein orientalischer Tanz. „Es geht uns darum, dass das Fest einen internationalen und völkerverständigenden Charakter hat“, informiert Kramski-Grote weiter. 105 Mitglieder habe der Verein mittlerweile, „wir wachsen langsam und stetig“, das sei das Schöne an der Vereinsarbeit. Vorträge bietet der Verein immer wieder an – oder Spieleabende, ein Open-Air-Kino und bald auch die FlohmarktRallye, bei der Anwohner direkt vor ihrer Haustüre Dinge zum Verkauf anbieten.

Das Bunte Hörnle-Fest ersetzt künftig das zweitägige Stegfest, das mittlerweile zum zehnten Mal stattgefunden hat und bisher alle zwei Jahre gefeiert wurde. Anlass für das Stegfest war der neue Steg zwischen dem Hörnle und Marbach, „und nun feiern wir künftig die Neugestaltung des Wiesbadener Platzes“. Und der engagierte Vereinsvorsitzende lobt die damit viel leichter gewordene logistische Seite der Veranstaltung, denn die evangelische Kirchengemeinde überlässt dem Verein einige Räume im nahe gelegenen Christophorushaus als Lagermöglichkeit.

Für türkische Bürger des Stadtteils ist das Fest an diesem Tag auch ein schöner Anlass, den sie mit dem Ende der Fastenzeit verbinden können. Fatmana Cabuk wohnt direkt am Wiesbadener Platz und freut sich: „Schön, dass jetzt auf dem Platz wieder etwas los ist, es ist wieder Leben eingekehrt“, und lachend ergänzt sie: „aber ab 22 Uhr darf schon Ruhe einkehren.“

Und auch Kramski-Grote findet die Neugestaltung gelungen. Er sagt: „Ich bin vor 28 Jahren nach Marbach gezogen, ich finde das Hörnle toll – allein schon baulich, und die Wege, die es hier gibt.“ Er findet gut, dass die Stadt hier so viel gemacht hat. „Das ist hier keine 0815-Wohnstadt, sondern ein Stadtteil mit Charakter.“