Campen in der Aula – mal was anderes. Foto:  

Die Abiturienten haben sich vom FSG mit einem Abigag verabschiedet.

Marbach - Makarena“, „Gangnam Style“ oder „Cordula Grün“ dröhnen über den Schulhof. Dazu andere Pop Beats, gänzlich tanzbar. „Alle mitmachen! Das ist kein Kindergartengag!“ Auch die junge Stimme kracht Dolby Surround ver-stärkt auf die Schülerschar, die den oberen Schulhof des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) gegen Mittag komplett füllt. Eher zögerlich machen die Jugendlichen mit. Einige hüpfen, klatschen, wippen. Alle haben die kleine Bühne im Blick, auf der unter einem Pavillon die Ältesten der Schule eine beachtliche Soundanlage mitsamt fetten Lautsprechern davor installiert haben. „Abikropolis – Die Götter verlassen den Olymp“ haben sie sich ganz unbescheiden auf ihre obligatorischen Abi-Shirts drucken lassen. Dass die Schüler bei der animierenden Mucke nicht gleich durch die Decke gehen, könnte am Schulreglement liegen. „Kein Wasser, keine Knaller, nichts erlaubt“, erklären ein paar Abiturienten am Rand der Bühne.

Der Abigag darf in diesem Jahr kein wirkliches Spektakel sein, so die Vorgabe der Schulleitung. Mit ein Grund für diese Entscheidung war sicher der Scherz der Vorgänger. Denn der 2018er-Jahrgang hatte auf dem hinteren Pausenhof eine Farbparty nach dem Stil des Holi Festival of Colours organisiert. Das Problem: In einer Schultoilette und in den Fluren hatte sich der Farbstaub mit Wasser vermischt und war durch die umherrennenden Schüler im ganzen Gebäude verteilt worden. Schulleiter Christof Martin hatte dem Ganzen vor einem Jahr ein Ende gesetzt.

Als die Schüler am Freitag merken, dass der diesjährige Spaß über die Party mit Musik und Tanz nicht hinausgehen würde, zuckt es zunehmend in der Menschenmenge. „Abi Abi Abitur“, ein Song von Markus Becker, animiert nicht nur zum Tanzen, sondern zum mitsingen. „Es ist vorbei! Jetzt sind wir endlich frei!“ passt aber auch haargenau.

Und wie von Geisterhand spritzen dann doch Wasserfontänen über die Meute. Was für noch bessere Laune sorgt. Denn, was wäre ein Gag, wenn man nicht gegen ein Verbot verstoßen würde?

Auch in der Aula findet sich ein Abschiedsgruß. Ein Zelt steht da, mit allem was man zum Vagabundieren braucht: Luma, Picknickdecke, Schwimmschildkröte und mehr. „Achtung frei laufende Abiturienten“, wird gewarnt.