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Marbach - Die Mühlen des Verkehrsministeriums mahlen langsam, aber immerhin: Es ist am Problem des Nadelöhrs L 1100 und L 1125 bei Marbach und Murr gearbeitet worden. Gut Ding will Weile haben, heißt es im Volksmund. Besser noch mal gründlich den Verkehr analysieren, als einen Schnellschuss produzieren – dieses Fazit liegt beim Blick auf die sicherlich richtige Entscheidung des Verkehrsministeriums nahe, mit einer großräumigeren Untersuchung zu einer fundierteren Einschätzung zu gelangen.

Tatsächlich brennt den Verkehrsteilnehmern – und damit den Bürgermeistern der anliegenden Kommunen – der Kittel beim Blick auf die tagtäglichen kilometerlangen Staus, die sich von der Autobahnauffahrt Pleidelsheim bis zum Energie- und Technologiepark in Marbach erstrecken. Es ist einfach ärgerlich, wenn sich nichts vorwärts bewegt: sowohl auf der Straße als auch im Verfahren. Es ist deshalb als positiv zu bewerten, dass sich das Verkehrsministerium – trotz einiger nachvollziehbarer Verzögerungen – bewegt hat. Mit dem gutachterlichen Zwischenergebnis wird anerkannt: Die Strecke ist komplett überlastet. Und: Es muss schnell etwas getan werden. Weshalb zunächst die beiden Projekte Oehler-Kreuzung und Benninger Abzweig in den Fokus rücken.

Mit diesen beiden Baumaßnahmen gelingt sicherlich nicht der große Befreiungsschlag, aber es wird ein Anfang gemacht. Sollte tatsächlich eine lang gezogene Abbiegespur aus Richtung Murr zum Benninger Abzweig entstehen, könnte ein Teil des Rückstaupotenzials abgebaut werden. Der Umbau der Oehler-Kreuzung steht schon lange auf der To-do-Liste. Die Stadt Marbach hat mit einem städtebaulichen Wettbewerb für das umliegende Areal wichtige Vorarbeiten geleistet. Dass das Land die finanziellen Mittel bereitstellt, um den Ausbau der Kreuzung zu realisieren, ist der logische Schritt. Dranbleiben, das sollten auch die beiden Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen und Fabian Gramling, die mit den beiden Bürgermeistern Jan Trost und Torsten Bartzsch an einem Strang gezogen und sich beim Ministerium für eine Problemlösung eingesetzt haben. Die Mobilität wird eher noch zunehmen, zumal die Einwohnerzahlen der Kommunen im Bottwartal angestiegen sind und noch neue Baugebiete entstehen – damit wird sich aber auch der Verkehrsdruck in Richtung Marbach und Ludwigsburg und damit die Belastung des Nadelöhrs erhöhen.