Der Einbrecher hebelte bei seinen Taten Fenster und Türen auf. Foto: dpa/Silas Stein

30-Jähriger brach in Schulen, Kindergärten und Co. ein. Parallel läuft weiterer Haftbefehl gegen ihn.

Marbach - Fünf Monate lang räuberte ein 30-Jähriger durch Marbach – und beinahe keine Einrichtung war vor ihm sicher: In Schulen, Kindergärten und Vereinen ließ er Laptops, Beamer, Festplatten, Kameras, USB-Sticks und Bargeld mitgehen, bis ihn schließlich seine DNA verriet. Bei einem Einbruch beim Deutschen Roten Kreuz erbeutete er 35 Ampullen Morphin, die bei seiner Festnahme sichergestellt werden konnten. Am Dienstag nun verurteilte das Schöffengericht in Marbach den Mann zu drei Jahren Gefängnis.

Die Staatsanwaltschaft konnte dem gebürtigen Ludwigsburger acht Einbrüche seit Oktober 2018 nachweisen. In den Einrichtungen hebelte er Fenster oder Balkontüren auf und durchsuchte die Räume nach wertvollen Gegenständen. Laut Anklage stahl er auf diese Weise Diebesgut und Bargeld im Gesamtwert von rund 15 000 Euro und richtete einen ebenso hohen erheblichen Sachschaden an.

Nur einmal wurde er bei einem Einbruch in ein Bistro in Marbach von einem Zeugen überrascht, konnte jedoch unerkannt flüchten und machte unverdrossen weiter. Erst als die Polizei an einem Tatort eine Zigarettenschachtel fand und diese auf DNA-Spuren hin untersuchen ließ, hatten die Ermittler eine heiße Spur.

Der 30-Jährige, der bei seinen Eltern in Marbach aufwuchs und nach der Hauptschule keine Ausbildung machte, sondern sich nur mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, ist für die Gerichte längst kein Unbekannter. Seit er mit 14 Jahren strafmündig wurde, musste er sich immer wieder wegen Diebstahls und Drogen aber auch wegen Besitz von pornografischen Bildern mit Kindern verantworten.

„Sie haben Marbach durchräubert und nichts war sicher vor Ihnen“, begründete die Vorsitzende Richterin Ursula Ziegler-Göller das Urteil. So sei es für die Eltern eines Kindergartens beängstigend gewesen, zu erfahren, dass bei dem Einbruch auch Bilder der Kinder gestohlen worden waren. Zu Gunsten des Angeklagten sprach sein Geständnis aller Taten, zu seinen Lasten werteten die Richter seine zahlreichen einschlägigen Vorstrafen sowie den Bruch der Bewährungszeit für eine vorangegangene Strafe.

Der Angeklagte, der seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft sitzt, wird wohl länger als die nun verhängten drei Jahre nicht mehr auf freiem Fuß sein: Die Staatsanwaltschaft Heilbronn hat einen Haftbefehl gegen ihn erstellt wegen mehreren schweren Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern.