Die Grundschüler freuen sich nach der Filmpremiere über ein Autogramm von Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva. Foto: Frank Wittmer

Grundschüler dürfen den Film „Triff. . . Friedrich Schiller“ vorab im LiMo sehen. Mit dabei: ihr eigener Auftritt.

Moderatorin Clarissa Corrêa da Silva hat nach der Filmpremiere viel zu tun. Fleißig schreibt die aus der KiKa-Sendung „Wissen macht Ah!“ bekannte Partnerin von Ralf Caspers Autogramme. So eine Fernsehjournalistin kommt halt viel rum und trifft berühmte Leute. So auch den Dichter Friedrich Schiller, dem viele Marbacher gerne mal die Hand schütteln würden.

Clarissa springt mit ihrer Zeitmaschine ins Jahr 1782 und trifft Schiller persönlich – im Kerker. Allzu nahe will sie dem feurigen jungen Mann aber nicht kommen, der am liebsten gleich ein „Date“ mit dem Frauenzimmer aus der Zukunft hätte. „Er benutzt keine Seife“, verrät die Moderatorin den Kindern.

Gestern durften vier Marbacher Grundschulklassen den Film im Literaturmuseum der Moderne als erste sehen, der am Sonntag um 19.25 Uhr im Kinderkanal gezeigt wird. Mit dabei: Ihr Auftritt vor dem Schillerdenkmal zum 259. Geburtstag. Die Kinder singen die „Ode an die Freude“ und werden gezeigt, wie sie das Denkmal des berühmten Marbachers beim traditionellen Blumengruß mit Sträußen bewerfen.

Die Filmstars applaudieren sich selbst. Sie sind von ihrem Auftritt ganz begeistert. „Das war ein bisschen kurz“, findet ein Junge. Clarissa erklärt den Kindern, dass bei einem 25-minütigen Film immer viel wegfallen muss. Schließlich war sie ja auch in Mannheim und Weimar. „Wir machen noch einmal eine extended Version mit zehn Minuten über Marbach“, schlägt die Moderatorin nicht ganz ernst gemeint vor.

Aber auch in Schillers Geburtshaus geht Clarissa Corrêa da Silva auf Spurensuche, sie nascht die süßen Schillerlocken aus der Bäckerei und schaut sich die echten Locken im Nationalmuseum an. „Warum sind die Haare so besonders?“, fragen sich da auch die Kinder. Museumspädagogin Sandra Potsch erklärt im Film: Weil damals alle Menschen von Stand Perücken trugen, war es ein Ausdruck von Schillers Rebellentum, dass er seine langen Haare offen ließ. Und wie sein in „Die Räuber“ formulierter Freiheitsgedanke noch nachwirkt, erforschte Clarissa im Mannheimer Theater, wo der „Super Mega Blockbuster“ seit 200 Jahren gespielt wird. „Schiller hat es geschafft, ganz viel Kraft in seine Sprache zu bringen“, erklärt Regisseur Christian Weise.

Am meisten gefallen den Kindern aber die Szenen, in denen Schiller (Moritz Heidelbach) sich über seinen charmanten Besuch aus der Zukunft freut. Im Knast leiht ihm Clarissa eine Klickfeder (Kuli), um weitere Dramen zu schreiben, an der Grenze zwischen Württemberg und der Pfalz spielt sie bei „Hier im Gefängnis, dort in der Freiheit“ mit, und den Spruch „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet“, hat dem Dichter auch die Kika-Moderatorin eingeflüstert, als er sich nicht zwischen der warmherzigen Charlotte und ihrer Schwester Caroline entscheiden kann, mit der er sich eher intellektuell messen konnte.

Spannend ist auch der Wettstreit oder „poetry slam“ mit Freund Wolfgang von Goethe und die Suche nach Schillers Schädel. 2008 konnte durch eine DNA-Probe bewiesen werden, dass das Skelett in der Weimarer Fürstengruft nicht das von Schiller ist. Der dort gezeigte Sarg ist mittlerweile leer, auch das ist in dem Film zu erfahren.