Beim Fahren am grünen Pfeil zweimal stoppen, sonst wird es teuer. Foto: Auto-Medienportal.Net/ZDK

Der Grünpfeil ist freiwillig, keiner muss fahren. Das sorgt in Marbach auch für Ärger.

Marbach - Grünpfeile tragen dazu bei, dass der Verkehr besser fließt. Drei Stellen gibt es in Marbach, an denen die Pfeile wirken, weil sie an der Hauptachse Bahnhofstraße/Schillerstraße/Bottwartalstraße bis zur Oehlerkreuzung an der L 1100 platziert sind. Die erste Stelle ist oben an der Ausfahrt des Bahnhofs auf die Schillerstraße an der L’Isle-Adam-Parkanlage.
„Viele biegen einfach rechts ab und schießen regelrecht rein, ohne wie vorgeschrieben zweimal anzuhalten“, beobachtet der Taxi-Unternehmer Jörn-Götz Dahlke. Er rechne deshalb damit, dass ihm Ausfahrer aus dem Bahnhofsgelände die Vorfahrt nehmen könnten. Weniger kritisch beurteilt dagegen der Erste Beigeordnete Gerhard Heim die Situation: „Die Stelle ist sehr überschaubar. Wenn die Leute vernünftig fahren, dürfte das kein Problem sein.“ Es gehöre eben zum Verkehr dazu, dass man aufpasst. Das gelingt offenbar fast allen. Es gab seit 2014 keinen Grünpfeil-Unfall mehr dort, berichtet die Polizei. Der Grünpfeil an der Kreuzung Am alten Markt zur Bottwartalstraße am Cottaplatz
sei am Anfang kaum beachtet worden, erzählt Jörn-Götz Dahlke. Weil deshalb gehupt wurde, hätten Anwohner sogar ein Schild aufgestellt mit der Botschaft „Grüner Pfeil! Hupen deshalb noch lange nicht erlaubt“. Das ist fast ein Jahr her. „Es ist weniger geworden und nicht mehr so schlimm“, findet Taxi-Unternehmer Dahlke. Trotzdem gebe es noch ein gravierendes Problem: „Wenn ich aus der Kreuzung links abbiegen will und der Fahrer gegenüber in der Niklastorstraße setzt den Linksblinker nicht, weiß ich nicht woran ich bin.“ Das halte auf, andere Verkehrsteilnehmer rutschten in die nächste Rotphase hinein. Insgesamt funktioniere die Grünpfeilregelung dort, findet Gerhard Heim. Er habe vom Problem des Hupens nichts mehr gehört. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hat drei Unfälle seit 2014 registriert. Alle passierten in Folge des Rechtsabbiegens, erzählt Pressesprecher Peter Widenhorn. Probleme gebe es an der Oehler-Kreuzung an der Bottwartalstraße / L 1100
besonders im abendlichen Berufsverkehr, weiß der Taxi-Unternehmer Jörn-Götz Dahlke. „Es bildet sich ein Rückstau in Richtung Ludwigsburg, wenn sich Fahrer von der Bottwartalstraße mit dem Grünpfeil im Reißverschlussverfahren in die Grünphase der L1100 reindrängeln.“ Ein solches Verhalten sei aber nicht im Sinne des Grünpfeils – man dürfe andere beim Abbiegen nicht behindern. Auch haben manche Abbieger laut Dahlke tagsüber Schwierigkeiten, den Abstand eines sich auf der L1100 nähernden Wagens einzuschätzen. Tatsächlich sei das der Hauptgrund für die sieben Unfälle, die sich dort seit 2014 unter Beteiligung des Grünpfeils ereigneten, bestätigt der Polizeisprecher Peter Widenhorn. Und die Rückstaus? Sie seien nicht in erster Linie auf den Grünpfeil zurückzuführen, sondern dem hohen Verkehrsaufkommen geschuldet, urteilt das Landratsamt Ludwigsburg. Der aktuelle Reißverschlussverkehr dort entspreche zwar nicht den Verhaltensregelungen für den Grünpfeil, er habe sich aber aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens so eingespielt. Probleme seien dabei nicht bekannt, teilt der Pressesprecher Andreas Fritz mit.