Beim Schleusen war es wichtig, sich entweder an einer Leiter am Rand oder an einem anderen Kanu festzuhalten. Foto: Eberhard Kroll

Die Verbandsfahrt hat rund 70 Teilnehmer von Stuttgart-Hofen nach Marbach geführt.

Marbach
Die 25. Verbandsfahrt hat die Paddler des Kanu-Clubs Marbach von Stuttgart-Hofen den Neckar hinab nach Marbach geführt. Wie bisher bei jeder Verbandsfahrt stimmten an diesem Samstag wieder Wetter und Wasserpegel und alles konnte wie geplant verlaufen. Auch in diesem Jahr waren wieder zahlreiche Teilnehmer von anderen Vereinen aus dem mittleren Neckarraum und Umgebung mit dabei, unter anderem aus Stuttgart, Esslingen, Bietigheim, Neckarsulm, Laiz und Ulm. Etwa die Hälfte der rund 70 Teilnehmer kam vom Kanu-Club Marbach selbst.

Die Teilnehmer aus Marbach hatten ihre Boote bereits am Vorabend verladen, sodass einem frühen Aufbruch nichts entgegenstand. Kurz nach acht ging es vom Clubhaus aus mit Autos und Anhängern nach Stuttgart-Hofen. Der Einstieg erfolgte am Unterwasser der dortigen Schleuse. Nach einer kurzen Begrüßung durch Wanderwart Helmut Klein wurden die etwa 50 Boote ins Wasser gelassen, darunter mehrere Zweier-Kanus und sogar ein Zehner-Canadier.

Die erste der drei zu überwindenden Schleusen wartete bereits nach etwa vier Kilometern auf die Paddler. Da aufgrund von Renovierungsarbeiten die möglichen Umtragestellen gesperrt waren, mussten alle in zwei großen Gruppen geschleust werden. Dabei war es wichtig, sich entweder an einer Leiter am Rand oder an einem anderen Kanu festzuhalten, auch wenn diesmal das Wasser sehr sanft abgelassen wurde und beim Öffnen des Schleusentors nicht wirklich ein Sog entstand.

Danach konnte jeder in seiner Geschwindigkeit weiterpaddeln, sodass sich bald ein langes, auseinandergezogenes Teilnehmerfeld bildete. Auch viele weitere Paddler waren an diesem Tag in beide Richtungen auf dem Neckar unterwegs. Ein besonders schöner Abschnitt wartete rund um Poppenweiler mit den Weinbergen auf der einen und den renaturierten Zugwiesen auf der anderen Seite. An der dortigen Schleuse war dann schon über die Hälfte des Weges geschafft.

Auch das letzte Stück der Strecke zwischen Neckarweihingen und Marbach war wieder zu beiden Seiten von Natur umgeben. Dort konnte man sich vor dem Endspurt noch einmal im Schatten der hohen Bäume ausruhen und dabei ein paar Brombeeren vom Wasser aus ernten. Nach der letzten Schleuse in Marbach lag das Gelände des Kanu-Clubs schon in Sichtweite. Dort waren die Vorbereitungen für das anschließende Sommerfest bereits in vollem Gange. Zahlreiche Helfer sorgten dafür, dass es gleich nach dem Anlegen erfrischende Getränke, Rote Würste vom Grill, Krustenbraten, Salatteller sowie Kaffee und Kuchen geben konnte.

Während die einen Paddler erleichtert waren, die 19 Kilometer geschafft zu haben, sind andere gleich den doppelten Weg von Marbach aus hin und zurück gepaddelt. Ein besonderes Erlebnis war die Verbandsfahrt auch für die drei Sportler mit geistiger Behinderung, die erstmals mitfuhren. Sie sind durch eine Kooperation zwischen dem Treffpunkt der Caritas und der Kanu-Gesellschaft Stuttgart zum Kanufahren gekommen und haben bereits an den Special Olympics National Games teilgenommen. Das Marbacher Vereinsmitglied Bettina Bürk trainiert mit ihnen einmal pro Woche in Stuttgart. Es war ihre erste Strecke dieser Länge und auch die erste mit gleich drei Schleusungen.