Nach dem Wahltrubel ist jetzt Zeit, genauer hinzuschauen. Foto: Werner Kuhnle

Statt wie bisher vier Stadträtinnen wird es jetzt sechs geben.

Marbach - Die Wahlschlacht ist geschlagen, die Plakate sind abgehängt, das Ergebnis verdaut. Jetzt geht es in die Analyse der Ergebnisse. Auch wir wollen einen Blick auf Details werfen.

Hochburgen
Elf Wahlbezirke gibt es in der Kernstadt, drei im Stadtteil Rielingshausen und nicht zu vergessen weitere drei Briefwahlbezirke. In sieben Bezirken in der Kernstadt liegen die Freien Wähler vorn. Ihr bestes Ergebnis haben sie mit 32,94 Prozent im Wahllokal der Uhlandschule erzielt, gleich gefolgt vom evangelischen Pfarramt Ost in der Friedensstraße. CDU und Grüne können in jeweils zwei Bezirken einen Sieg einfahren. Die CDU im Seniorenstift Schillerhöhe mit 28,21 Prozent und im Pestalozzi-Kindergarten mit 26,95 Prozent. Bei den Grünen liegen die Hochburgen im Rathaus (26,77 Prozent) und im Südstern-Kindergarten (25,65 Prozent).

Enttäuschungen
Mit Blick auf das Gesamtergebnis der CDU wundert es nicht: In acht von elf Bezirken schneiden die Christdemokraten schlechter ab als die Mitbewerber. Den schlechtesten Wert bekommen sie im Südstern-Kindergarten, wo sie gerade mal auf 14,21 Prozent kommen. Die SPD, die insgesamt ebenfalls schwere Verluste hinnehmen muss, ist lediglich im katholischen Gemeindezentrum Schlusslicht mit 17,94 Prozent. Die Grünen landen zweimal auf dem letzten Platz – im Ahorn-Kindergarten mit 17,01 Prozent und im Seniorenstift Schillerhöhe (19,09 Prozent).

Puls
Die Gruppe Puls hält ihre zwei Sitze im Gremium und konnte ihr Ergebnis um rund zwei Prozentpunkte verbessern. Am besten abgeschnitten haben die Puls’ler im Pestalozzi-Kindergarten. Hier bekamen sie 13,21 Prozent der Stimmen. Am schlechtesten schneiden sie mit 5,99 Prozent in der Stadtbücherei ab.

Rielingshausen
Im Stadtteil ist es einfach: In allen drei Wahlbezirken liegen die Freien Wähler vorne und die Grünen hinten. Auch Puls kommt gerade mal auf nur drei bis maximal 5 Prozent.

Briefwahl
Sieger in allen drei Bezirken sind auch hier die Freien Wähler. Verlierer ist zwei Mal die CDU und ein Mal die Grünen.

Frauen
Im aktuellen Gemeinderat sitzen mit Heike Breitenbücher (CDU), Ute Rößner (SPD), Barbara Eßlinger (Grüne), Arnegunde Bärlin (CDU)  und Tanja Lutz (FW) fünf  Frauen. Im neu gewählten Gremium werden es sechs sein. Die Grünen sorgen für den weiblichen Zuwachs, denn zu der bereits Amtierenden Eßlinger gesellen sich Susanne Wichmann und Eva Zahlow aus Rielingshausen. Sie hat dem bisherigen Stadtrat Volker Hammer mit einem Vorsprung von 140 Stimmen den Sitz weggeschnappt.

Frischer Wind
Für frischen Wind sorgen die CDU, die Freien Wähler und die Grünen. Bei der CDU hat Florian Petschl dem bisherigen Stadtrat Andreas Bertele das Mandat abgenommen, bei den Freien Wählern komplettiert Rüdiger Breh das aktuelle Team und bei den Grünen steigen Susanne Wichmann und Eva Zahlow neu ein.

Fraktionssprecher
Einmal abgesehen von Martin Mistele von den Freien Wählern haben alle Fraktionschefs die meisten Stimmen für ihre jeweilige Fraktion ergattern können.

Ernst Morlock hat ein Plus von insgesamt 1216 Stimmen auf den Zweitbesten innerhalb der SPD, Dieter Zagel. Und Heike Breitenbücher liegt bei den Christdemokraten mit 1452 Stimmen vor Fraktionskollege Ulrich Frech. Barbara Eßlinger hat bei den Grünen auch einen Vorsprung auf Sebastian Engelmann – allerdings ist der hauchdünn: Der Grüne, der 2014 ins Gremium kam, ist bis auf elf Stimmen an die Fraktionssprecherin herangerückt. Stimmenkönig Dr. Michael Herzog hat die Nase ganz weit vorn. Und in der Fraktion liegt er 1878 Stimmen vor Fraktionschef Mistele.