In die Innenstadt soll wieder mehr Leben einkehren. Helfen könnte dabei womöglich ein Citymanager. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Stadt denkt darüber nach, jemanden anzustellen, der Marbach attraktiver machen könnte.

Marbach - An der Personalie ist längst noch kein Knopf dran. „Wir sind bei dem Thema ganz am Anfang“, hebt der Erste Beigeordnete Gerhard Heim sogar ausdrücklich hervor. Und doch hat die mögliche Anstellung eines Citymanagers schon den politischen Diskurs erreicht. So hatte CDU-Mann Ulrich Frech in seiner Haushaltsrede betont, dass eine solche Position für eine Stadt von der Größe Marbachs „oversized“ und „keinesfalls notwendig“ sei. Man darf also gespannt sein, in welche Richtung die Diskussion am Donnerstag im Verwaltungsausschuss gehen wird, wo das weitere Vorgehen in Sachen Innenstadtentwicklung auf der Tagesordnung steht. Denn ein Punkt ist dabei auch das mögliche Engagement eines Citymanagers.

Empfohlen wird dessen Einstellung von der Firma Imakomm, die sich mit einem Konzept zur Zukunft der City beschäftigt hat. Und die Verwaltung „hält es auf jeden Fall für wert, sich mit dem Thema zu befassen“, sagt der Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier. Zumal auch andere von Imakomm ans Herz gelegte Projekte „eng mit einer entsprechenden personellen Verstärkung“ zusammenhängen, wie es in der Vorlage zur Sitzung des Verwaltungsausschusses heißt.

Vor diesem Hintergrund schlägt die Rathausspitze vor, in einem nächsten Schritt eine interne Informationsveranstaltung auf die Beine zu stellen, die sich an Vertreter des Gemeinderats, der Interessengemeinschaft der Marbacher Selbständigen und des hiesigen Stadtmarketingvereins richtet. Dort sollen zwei Fachfrauen berichten, wie sie die Themen Wirtschaftsförderung und Citymanagement in der 20 000-Einwohner-Stadt Oberkirch in der Nähe von Offenburg bespielen. „Dann muss man überlegen, ob das auch für uns eine Lösung ist oder nicht“, sagt Gerhard Heim. Bei der Entscheidungsfindung spiele auch eine Rolle, welche Tätigkeitsgebiete von einem Citymanager in Marbach überhaupt beackert werden könnten.

Wichtig ist nach Ansicht von Thomas Storkenmaier, dass es keine Überschneidung zu Feldern gibt, die bereits anderweitig betreut werden. „Er sollte beispielsweise nicht den Weihnachtsmarkt übernehmen oder sich um die verkaufsoffenen Sonntage kümmern“, betont er. Es gehe darum, etwas Neues auf die Beine zu stellen, „damit es auch einen Effekt hat“.

Imakomm hält laut Vorlage zum Ausschuss „für die Verbesserung des Immobilien- und Ansiedlungsmanagements sowie für die Umsetzung ausgewählter stadtbelebender und imagefördernder Maßnahmen sowie für die Koordination von Vermarktungsaktivitäten jeweils eine halbe Stelle“ für erforderlich. Gegebenenfalls könne man das Aufgabenportfolio auch zusammenlegen und von einer 100-Prozent-Kraft betreuen lassen – was dann unter Umständen für Bewerber attraktiver wäre.

Klar ist für die Verwaltung, dass dieses von Imakomm angedachte, stramme Programm weder von der aktuellen Rathausmannschaft noch vom Stadtmarketingverein gestemmt werden kann. Im Teilbereich Ansiedlungsmanagement müsse man sich beispielsweise ein Bild davon verschaffen, welche Eigentümer in der Innenstadt bereit wären, ihre Immobilien für Handel und Co. zur Verfügung zu stellen und welche Planungen sie haben, erklärt Storkenmaier. „Man muss sehr viele Gespräche führen, um zu wissen, wo es Chancen geben könnte für eine Ansiedlung. Und das muss jemand aktiv betreiben. Da braucht es Zeit dazu“, betont der Hauptamtsleiter.