Von der Schillerhöhe aus geht es per Kolonne gemeinsam zum Rathaus. Foto: /Foto: avanti

62 Autoliebhaber haben mit ihren Oldtimern an der Tobias-Mayer-Classic teilgenommen.

Marbach - Der Tag der Deutschen Einheit stand in Marbach nicht nur im Zeichen des Radsport, auch einige motorisierte Gefährte rollten durch die Schillerstadt. Bereits zum vierten Mal fand nämlich die Tobias-Mayer-Classic statt, eine Rallye für Oldtimer zu Gunsten des Tobias-Mayer-Vereins. Nicht nur das Wetter, auch die 62 Teilnehmer zeigten sich zu diesem Anlass von ihrer besten Seite. Vertreten waren wie immer Modelle aus den drei Kategorien Youngtimer (Fahrzeuge ab 20 Jahren), Mittelalter (Fahrzeuge ab 30 Jahren) und Oldtimer (Fahrzeuge ab 40 Jahren). Das älteste Fahrzeug am Donnerstag war ein Ford Model A Tudor Sedan 1922.

Teilnehmen an der Rallye konnte jeder, der ein Fahrzeug mit Mindestalter von 20  Jahren besitzt. Weiter ist eine Teilnahme nur zu zweit möglich, denn „der Beifahrer ist sehr wichtig“ so Vereinsvorsitzender Armin Hüttermann. Start der Veranstaltung war zunächst an der Schillerhöhe in Marbach. Dort sammelten sich die Teilnehmer vor der Kulisse der Museen für die Registrierung und Vorbereitung. Erst dort erfuhren die Fahrer endgültig den Streckenplan sowie die unterschiedlichen Aufgaben. Hierzu erhielten sie das Roadbook mit den sogenannten „Chinesenzeichen“ zur Streckenführung.

Bei der Tobias-Mayer-Classic geht es nicht um Zeit. Die Teilnehmer fahren im normalen Straßenverkehr mit. Vielmehr gilt es unterschiedliche Aufgaben aus den Bereichen Genauigkeit, Geschicklichkeit und Orientierung auf der Strecke zu lösen. Hierfür erhält man Punkte – wer am Ende die meisten Punkte sammelt gewinnt.

Gefahren wurde von Marbach aus ins Umland. Angesetzt waren dafür dreieinhalb Stunden. Abschließend fand am Abend die Siegerehrung statt. Ebenfalls in den drei Anmeldekategorien Youngtimer, Mittelalter und Oldtimer. Die Idee für die Rallye entstand laut Armin Hüttermann in Folge von „Geldnöten“, des Trägervereins des Tobias-Mayer-Museums. Und auch heute noch fließen die Einnahmen weiterhin in den Unterhalt des Museums sowie natürlich in die Organisation der Veranstaltung selbst.

Denn das Museum wird allein durch Spenden finanziert. Mit 270 Mitgliedern arbeitet der Trägerverein ehrenamtlich. Wichtig war vor allem, dass die Rallye auch thematisch zu dem Namensgeber und Astronom Tobias Mayer passt. Die Verbindung lässt sich durch den Aspekt der Orientierung herstellen, denn im 18. Jahrhundert fand Tobias Mayer eine Lösung für die Orientierungsprobleme der Schiffsfahrt. Damit revolutionierte er sie nachhaltig. Auch die Charity-Rallye des Tobias-Mayer-Vereins stellt eine Orientierungsfahrt dar. An der Organisation selbst waren vier Leute beteiligt. Besonders erwähnt werden muss hierbei Emil Müller, der „Rennleiter“, welcher als Seele der Rallye für die Streckenfindung und -Planung verantwortlich war.

Die Teilnehmer selbst kamen wie ihre Fahrzeuge aus den unterschiedlichsten Jahrgängen. Max Hammerichhausen etwa trat als Beifahrer mit seinem Vater in der Kategorie Oldtimer mit einem BMW E30 325e an. Die Veranstaltung sei „wie eine Schnitzeljagd, nur eben mit dem Auto“. In erster Linie stände der Spaß an Autos, Spaß am Autofahren und am Rätsellösen im Vordergrund. Mancher Teilnehmer dagegen war sich über seine Rolle dagegen noch etwas unschlüssig. Gefahren wurde „weil der Papa beschlossen hat, dass die nächste Generation jetzt ran muss“. Dementsprechend herrschte auch im Vorfeld leichte Nervosität über die Premiere – die aber sowohl Fahrer wie auch Beifahrer durchweg gut über die Bühne brachten.