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Der Chorverband Friedrich Schiller hat Veranstaltung in Kooperation mit dem Verein zur Erhaltung der Alexanderkirche gestemmt.

Marbach - Im Miteinander für eine gute Sache haben sie im Rahmen eines Benefizkonzerts in der Marbacher Alexanderkirche ihren Rang als Spitzenchöre bestätigt: „concerto vocale Bietigheim“ und das Männerensemble „les favoris“ vom Chorverband Friedrich Schiller. Es war kein verlorener Abend, sondern einer zum Hinhören und Genießen, einer, der auch weite Wege gelohnt hat: Chormusik vom Feinsten wurde geboten – nahezu perfekt, mitreißend und nachklingend.

Unter der Leitung von Alexander Letters, der den Chor 2003 gegründet hat, bot das im Halbkreis aufgestellte 24 Stimmen starke Ensemble „concerto vocale“ einen Querschnitt anspruchsvoller alter und neuer geistlicher Chormusik. Mit dem Einzug unter den Kyrie-Rufen von Richard Blackford setzte der Chor bereits einen ersten Akzent. Er überraschte mit fein abgestimmter Intonation. Mit „Tristis est anima mea“ von Johann Kuhnau und „Sicut cervus“ von Palestrina demonstrierte der Chor seine enorme Stimmqualität, die der Dirigent gut ausgewogen einzusetzen wusste. Ausgeprägte Dynamik und ausgefeiltes stimmliches Wechselspiel prägten die Auszüge aus „Cantus Missae“ von J. G. Rathgeber. Mit dem „Cantate Domino“ von Vytautas Miskins und den abschließenden himmlisch sphärischen Klängen aus der „Sunrise Mass“ von O. Gjeilo bot der Chor einen effektvollen Klangmix und rhythmisch betonte Schlussakkorde. Insgesamt überzeugten die Sängerinnen und Sänger von „concerto vocale“ mit zurückgenommener und doch glanzvoll strahlender Stimmkraft.

Das Männerensemble „les favoris“, gerade mal fünf Jahre alt, präsentierte sich unter Susanne Moldenhauer zahlenmäßig eher klein, stimmlich dagegen großartig ausgestattet und leistungsmäßig absolut erstrangig. Fantastische Einzelstimmen fügen sich mit lupenreiner Intonation zum Ensemble. Obwohl die Comedian Harmonists noch immer hörbar sind – „les favoris“ haben ihr Repertoire um anspruchsvolle Arrangements aus Gospel, Romantik, Pop, und Evergreens aufgestockt und können aus dem Vollen schöpfen. Mit interessanten, afrikanisch gefärbten „Kyries“ von Stephan Lenz schafften die rund zehn jungen Männer – mit Percussion und modernen Orgelklängen begleitet – einen tollen Auftakt von der Orgelempore aus.

Sie setzten ihren Auftritt im Chorraum fort mit einem „Sanctus“ von Friedrich Silcher, bei dem engelsgleiche Töne den Kirchenraum füllten. Ein „Laudate Dominum“ von Giuseppe Ottavia Pitoni folgte. Dann mit Stephan Lenz an der Orgel eine originelle Improvisation über die d-moll-Toccata von Johann Sebastian Bach, ehe „les favoris“ mit Spirituals und Gospels kurze aber gehaltvolle Stücke im Programm hatten. Eigenwillig, aber gefällig etwa „Joshua fit the Battle“, „Deep River“, „Swing low“ oder „Down by the Riverside“. Mitreißend der „Humble”-Song und das afrikanische Abendgebet „Kumbayah”. Zum Schluss der irische Segensspruch „May the Road rise to meet you“, ehe gemeinsam das „Te Deum“ angestimmt wurde.

Alles in allem ein genussreicher Abend und eine großartige Begegnung mit den Top-Chören des Chorverbands Friedrich Schiller , dessen Präsidentin Anita Gnann-Haas Grußworte sprach. Im Namen des Vereins zur Erhaltung der Alexanderkirche, zu dessen Unterstützung das Benefizkonzert stattfand, dankte der Vorsitzende Herbert Pötzsch den Chören und dem Chorverband.