Die Aussichtsplattform soll in Zukunft auch von Weinerlebnisführern und den Weingärtnern genutzt werden. Foto: Werner Kuhnle

Die neue „Verweilstation“ am Panoramaweg ist offiziell eingeweiht worden.

Marbach - Hoch über dem Neckar, am Panoramaweg oberhalb des Krankenhauses, ist am Freitag offiziell die neue Aussichtsplattform eingeweiht worden, die durch ihren fachwerkartigen, handwerklich kunstvoll verzapften Holzüberbau aus unbehauener Robinie und Edelkastanie schon weithin sichtbar ist. Der neue Aussichtspunkt sei „einer der schönsten im Umkreis“, erklärte Bürgermeister Jan Trost. Mit voraussichtlich 75 000 Euro Gesamtkosten sei man zudem ein Viertel unter dem ursprünglichen Ansatz für die Umgestaltung der Plattform geblieben, die zuvor lediglich aus zwei Bänken und Papierkorb bestand.

Die neue Aussichtsplattform sei für alle Generationen da und werde von allen gleichermaßen gut angenommen, erklärte Trost, da man dank der nun ebenen, vergrößerten und gepflasterten Fläche mit Kinderwagen und Rollator bis ganz nach vorne gehen und den Blick genießen könne. Zwei verschließbare Sitzbänke dienen nicht nur dem Ausruhen, sondern man kann darin auch Sonnensegel und Wein verstauen. Denn die neue Plattform, zu der auch zwei fest installierte Stehtische gehören, soll unter anderem von den Weingärtnern Marbach für verschiedene Veranstaltungen, aber auch von den Weinerlebnisführern Günther „Tom“ Lohfink, seiner Frau Renate und Gerhard Thullner auf deren Touren genutzt werden. Letzterer hatte auch die Idee für die Aufwertung des Aussichtspunkts, mit der er bei der Verwaltung und bei den Gemeinderäten auf offene Ohren gestoßen ist. Dies umso mehr, als 50 Prozent der Kosten als Zuschuss vom Verband Region Stuttgart kommen.

Der Verbandsvorsitzende Thomas Bopp zeigte sich überzeugt, dass die neue „Verweilstation“ dazu beitrage, die hiesige Landschaft erlebbar zu machen. „Man muss am Wochenende nicht immer an den Bodensee fahren, auch hier kann man sich erholen“, betonte er. „Und jede Wette: Hier wird auch geheiratet.“ Der Landschaftsarchitekt der Stadt Marbach, Roland Kübler, hat bei der Neugestaltung die Idee eines Weinberghäusles aufgegriffen und mit dem typischen Fachwerk kombiniert. Zuerst habe er die Konstruktion zu Hause mit Schaschlikspießen aufgebaut, erzählte er, um sich ein Bild machen zu können. Außergewöhnlich sind auch die zwei Giebel. Kübler betonte: „Die architektonische Grundidee war, einen Hingucker zu haben.“ Und wie es bei Hinguckern so ist – dem einen gefällt’s, dem anderen nicht. Die anwesenden Regional- und Gemeinderäte jedenfalls waren durchweg angetan, auch von dem Secco und dem Wein, den Matthias Hammer, Vorstand der Marbacher Weingärtner, zum feierlichen Anlass kredenzte.

Der Rathauschef verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Plattform mittel- bis langfristig auch fußläufig an den Neckar angebunden werden könne. Auch bei der Bewerbung um die Gartenschau möchte er damit punkten, denn von dort oben aus hat man den perfekten Blick auf das dafür vorgesehene Gelände.