Foto: Werner Kuhnle

Für die Abiturienten des Friedrich-Schiller-Gymnasiums hat es einen feierlichen Abschied gegeben.

Marbach - Nach mindestens zwölf Jahren Büffeln haben 220 Schüler das Mammutprojekt Gymnasium mit dem höchsten Schulabschluss, den man in Deutschland erreichen kann, vollendet. Am Mittwochabend wurden den Schulabgängern des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) in der Stadthalle ihre Zeugnisse überreicht. Zudem verfolgten rund 600   Teilnehmer, wie ein Teil der Schüler zudem Auszeichnungen nicht nur für das Erreichen der Lehrziele bekamen.

„Das Gymnasium hat euch eine beeindruckende Vielfalt geboten“, lobte der Elternvertreter Mathias Eggle während seiner Grußworte. Früchte der musikalischen Förderung erlebte man durch den Unterhaltungsrahmen hautnah. Festlich wirkten die Instrumentalvorträge durch Benjamin Ader am Klavier, solo, sowie im Duett mit der Violinistin Leonie Walz. Außerdem auch dank Maximilian Ermisch im Trompetenspiel gemeinsam mit Robin von Collani am Marimbafon. Nun stünde ihnen die Welt offen, bescheinigte Eggle allen jungen Schulabgängern, die sich für den besonderen Abend ordentlich in Schale geworfen haben.

Er ermutigte die Generation, Chancen der „vierten industriellen Revolution“ zu nutzen und anstehende Veränderungen aktiv mitzugestalten. Aber bitte immer „mit Anstand“, mahnte hierzu FSG-Schulleiter Christof Martin an. Es gehe ihm nicht um „dressierte Regeln“, sondern um ein Kontrastprogramm zu der „neuen, nie gekannten Egozentrikherrschaft“ der Zeit.

„Wir verfügen über die Fähigkeit, das für uns Wesentliche herauszupicken“, ist sich die Abiturientin Sophie Monteleone über die Ernte ihrer Schulzeit sicher. Das seien doch gute Zukunftsaussichten für Leben und Studium, vermutete sie während ihrer Ansprache. Krisen und Gefahren werden dennoch auf euch zukommen, warnte allgemein Ulrich Frech vom Verein der Freunde und ehemaligen Schüler des FSG. „Der Preis der Größe heißt Verantwortung“, deutete Frech auf Philosophisches von Winston Churchill. Zentrum des Abends blieben aber, bei aller Zukunftsschau, die Erfolge der Schüler.

„So viele großartige Leistungen wie noch nie“, habe es in diesem Jahr gegeben, sagte Direktor Martin, der in diesem Jahr nach sechsjähriger Leitung des FSG nach Singapur wechseln wird. Mehr als 90 von 220  Schülern haben einen Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 2,0 erreicht, Acht davon mit dem Traumergebnis 1,0. Der Gesamtnotendurchschnitt der Abiturienten von 2,3 sei im bundesweiten Vergleich außerordentlich. „Die Schule lebt vom Verdienst aller“, betont Martin, bevor er zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien sowie schulinterne Ehren verteilte.

Neben schulischen Bestleistungen, wurde rund 80  Abgängern Anerkennung gezollt für kulturelle Aktivitäten, den Diensten als Schulsanitäter und Schülersprecher und besonderem sportlichen Einsatz. Erstmals wurde zwei Migranten noch ein Integrationspreis verliehen. Zudem haben sich Schüler während einer Exzellenzinitiative bewiesen. Im Abschlussgeschenk für alle, einem Bleistift, sei eine Botschaft versteckt. Nämlich der Samen eines „Vergissmeinnicht“, was der Bewahrung einer guten Erinnerung an ein Wir-Gefühl im FSG dienen soll, gab Martin den Schulabgängern noch mit auf den Weg.