Die Sammelbox im Rathaus Foto: Stadt Marbach

Aus den ausrangierten Mobiltelefonen werden wertvolle Rohstoffe wie Gold und Silber gewonnen.

Marbach - Die im Rathausfoyer in Marbach und vor kurzem auch in Rielingshausen eingerichtete Mobile-Box wird gut angenommen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung schreibt. Im Jahr 2018 fanden 408 ausrangierte Mobiltelefone ihren Weg zurück in den Materialkreislauf. 34 Handys davon wurden in der Verwaltungsstelle Rielingshausen gesammelt, die erst seit September über eine solche Abgabe-Box verfügt. Von den Handys wurden 356 recycelt, und 52 Geräte konnten nach einer vollständigen Datenlöschung innereuropäisch sogar wiederverwendet werden. Über das Rücknahmesystem Mobile-Box werden bundesweit alte Handys gesammelt und anschließend umweltgerecht verwertet. Im Gegenzug werden Spendengelder vergeben. Der Großteil der in Marbach gesammelten Handys wurde so einem zertifizierten Recycling-Betrieb übergeben. So konnten immerhin 8,90 g Gold, 60,52 g Silber und 2,94 kg Kupfer wiedergewonnen werden. Diese wertvollen Rohstoffe müssen damit nicht mehr in Bergwerken abgebaut werden, womit ein kleiner, aber dennoch wegweisender Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird.

Die Sammlung geht auch 2019 weiter, mit Sammelboxen im Foyer des Marbacher Rathauses, in der Verwaltungsstelle Rielingshausen sowie in der Ortsbücherei Murr im Bürger- und Rathaus.

Insgesamt wurden in den vergangenen beiden Jahren 512 alte Handys in Marbach über die Mobile-Box gesammelt. Die Spendengelder im Wert von 413 Euro kamen dem BUND Marbach-Bottwartal für das Wildkatzenkorridorprojekt zugute. „Ein Wildkatzenkorridor soll zwischen dem Naturpark Stromberg-Heuchelberg, in dem ein Bestand an Wildkatzen nachgewiesen wurde, und dem für Wildkatzen geeigneten Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald entlang des Generalwildwegeplans quer durch den Landkreis Ludwigsburg verlaufen“, erläutert Dr. Andrea Lehning, Vorstandsmitglied des Bezirksverbands Marbach-Bottwartal.

Eine vom BUND Kreisverband Ludwigsburg in Auftrag gegebene Studie liefert Informationen über die Eignung verschiedener Flächen im Korridor als Trittsteine. „Momentan führen wir mit den Gemeinden entlang des Korridors Gespräche über die Ausweisung und Umsetzung solcher Trittsteine“, weiß Dr. Andrea Lehning. Auch wildtiergerechte Bepflanzungen, wie eine Wildbrücke über die A 81 bei Mundelsheim, seien geplant.