Das Corona-Virus hat auch in Großbottwar zugeschlagen. Foto: dpa/Robert Michael

In Großbottwar steht aktuell niemand mehr unter Quarantäne. Hallen bleiben in den Ferien dennoch dicht.

Großbottwar - Großbottwar gehörte mit zu den ersten Kommunen im Raum Marbach, in denen Corona-Fälle gemeldet wurden. Und wie andernorts auch wuchs die Zahl der Infizierten zunächst kontinuierlich. Mittlerweile hat sich die Lage aber beruhigt. Das ging aus dem Bericht hervor, den die Rathausspitze am Donnerstagabend im Winzerhäuser Ortschaftsrat präsentierte. Demnach ist die Stadt mit dem Storch im Wappen aktuell sogar coronafrei.

Momentan liege die Zahl der Infizierten bei null, erklärte Bürgermeister Ralf Zimmermann. Der letzte neue Fall sei am 25. April aufgetreten – also vor mehr als zwei Monaten. In Quarantäne befinde sich derzeit auch niemand mehr, sagte der Rathauschef, der aber darauf hinwies, dass man auch ganz andere Zeiten erlebt hat in den vergangenen Monaten. Insgesamt sei das Virus bei 20 Bürgern aus 13 Familien nachgewiesen worden. In Winzerhausen habe es verteilt auf drei Haushalte vier positive Testergebnisse gegeben. Zimmermann teilte darüber hinaus mit, dass in der Gesamtstadt im Laufe der Zeit zu den 20 Infizierten noch 62 Kontaktpersonen unter Quarantäne gestellt worden seien. Um all die von Covid-19 betroffenen Personen habe man sich intensiv gekümmert. „Wir haben die Infizierten mindestens jeden zweiten Tag angerufen“, sagte der Bürgermeister. Dabei habe man wissen wollen, wie es den betreffenden Bürgern geht und ob sie Hilfe brauchen. Auch bei den Kontaktpersonen habe man sich nach dem Befinden erkundigt. Inzwischen sei diese Aufgabe wieder in die Hände des Landratsamts Ludwigsburg übergegangen. Zimmermann machte aber auch klar, dass die Krise nicht überstanden ist. Doch die Zahl der täglich neu Infizierten im Landkreis Ludwigsburg habe sich auf einige wenige Fälle pro Tag eingependelt.

Die positive Gesamtentwicklung hat dann auch dazu geführt, dass verschiedene Lockerungen beschlossen werden konnten. So wies der Ortsvorsteher Friedrich Link darauf hin, dass die Verwaltungsstelle seit 15. Juni wieder für den Publikumsverkehr geöffnet worden sei. Wobei er selbst ohnehin nie die Arbeit eingestellt habe. Telefonisch oder per E-Mail sei er beispielsweise stets erreichbar gewesen. „Ich hatte keine Pause“, betonte er. Betroffen seien von der Schließung lediglich die Bürotätigkeiten der Angestellten in dem Gebäude gewesen.

Mit der Entspannung an der Corona-Front erlaubte das Land auch wieder die Nutzung von Sporthallen. In der Folge sei der Betrieb bei den Vereinen wieder angelaufen, sagte Ralf Zimmermann. Mittlerweile dürften zudem die Umkleidekabinen mit dem gebotenen Abstand wieder genutzt werden, die Duschen werde man aber vorerst nicht freigegeben. Sonja Hartmann von der SPD brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Sportstätten in den Sommerferien nicht gleich wieder zumachen und man es mit den Schließzeiten in diesem Jahr wegen der besonderen Umstände vielleicht nicht so eng nimmt. Schließlich gebe es einen gewissen Nachholbedarf, nachdem man lange nichts habe machen können. Ralf Zimmermann musste sie allerdings enttäuschen. „Wir lassen die Sporthallen ganz bewusst zu“, sagte er. Er erinnerte daran, dass die Mitarbeiter, die die Hallen betreuen, auch ihren Urlaub bräuchten. Insofern würden die Hallen bis auf Ausnahmen für Camps, die schon immer in diesem Zeitfenster stattgefunden hätten, in den Sommerferien geschlossen.