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Durch die Sanierung der Straße nach Marbach-Rielingshausen fällt ein Stück Gehweg weg. Deshalb gab es am Montag eine spontane Demo für den Erhalt des Trottoirs.

„Die 30 Meter Gehweg vom Kreisverkehr Schweißbrücke Richtung Rielingshausen müssen blieben“, sagen die Rielingshäuser – und haben deshalb am Montagmorgen eine spontane Demo veranstaltet. Die beiden Stadt- und Ortschaftsräte Jochen Biesinger (CDU) und Christiane Scheuing-Bartelmess (SPD) riefen zum Baubeginn der Sanierung der Landesstraße 1124 zu der Aktion auf.

Hintergrund ist, dass der Gehweg im Zuge des Straßenneubaus wegfallen soll. „Das ist unmöglich“, sagt Christiane Scheuing-Bartelmess. „Wie kommen Fußgänger dann zum Feldweg, der circa 30 Meter von der Schweißbrücke Richtung Rielingshausen beginnt? Der Gehweg muss erhalten bleiben.“

Allerdings: Seit dem Jahr 2012 gibt es eine neue Richtlinie des Landes, die die Vorgaben für außerörtliche Geh-und Radwege entlang von Landesstraßen regelt. Danach müssen auch im Rahmen von Straßeninstandsetzungen außerörtliche Geh- und Radwege entlang von Landesstraßen rückgebaut werden, wenn diese nicht der Richtlinie von 2012 entsprechen. „Dies ist in Rielingshausen der Fall“, sagt der Marbacher Bürgermeister Jan Trost. „Um die Vorgaben dieser Richtlinie zu erfüllen müsste der Weg auf diesen rund 30 Metern auf circa 2,40 Meter aufgeweitet werden. Dadurch müsste die Landesstraße verschwenkt werden. Durch die Hangsituation ist dies aber ohne entsprechende Eingriffs- und Ausgleichsbilanz nicht möglich.“

Das Problem sei also die neue Richtlinie. Gäbe es diese nicht, „wäre es rechtlich möglich gewesen, den Weg entlang der Straße zu erhalten“, so Trost. Aus Sicht der Verwaltung müsste die Richtlinie durch Verkehrsminister Winfried Hermann so angepasst werden, dass zeitgleich ein Ersatz für den rückgebauten Weg geschaffen wird. „Sonst ist die Mobilitätswende nicht möglich“, betont der Bürgermeister. Die vom Regierungspräsidium Stuttgart aufgezeigten Wege seien deutlich länger und damit vor allem für Fußgänger nicht attraktiv.

Die Marbacher Verwaltung hatte am vergangenen Freitag „ein langes und intensives Gespräch mit Vertretern des Regierungspräsidiums“, berichtet Trost. Dabei wurde auch vereinbart, dass die Stadt bei künftigen Baumaßnahmen frühzeitig mit einbezogen wird, um die örtliche Kompetenz mit zu nutzen. Die häppchenweise Information war im Vorfeld bemängelt worden.