Mona Ziegler bei ihrer Übung am extra von Balingen nach Hoheneck geholten Stufenbarren. Foto: a/vanti

Im Heimwettkampf zum Abschluss ihrer ersten Drittliga-Saison holen die Turnerinnen der KSV Hoheneck Rang drei.

Ludwigsburg-Hoheneck - Es wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen – der zweite Platz für die Turnerinnen der KSV Hoheneck beim lange ersehnten Heimwettkampf. Ihrem ersten nach dem Drittliga-Aufstieg 2019 überhaupt. Doch in der letzten der vier Disziplinen, dem Stufenbarren, gingen mit der Erdmannhäuserin Mona Ziegler und der Pleidelsheimerin Joana Lamatsch die beiden Stärksten in dieser Kategorie vorzeitig zu Boden. Hätte eine von Ihnen den Durchgang reibungslos durchbekommen, es hätte den zweiten Platz in der Tageswertung bedeutet. Doch auch so können sie bei der KSV mehr als zufrieden sein: Der dritte Platz ist das beste Saisonergebnis und lässt die Mannschaft erstmals bei einem Drittliga-Wettkampftag aufs Treppchen steigen. Auch der Klassenerhalt ist mit Gesamtrang fünf von acht geschafft, was schon vor dem Abschlusswettkampf am Samstag quasi sicher war.

Happy mit dem Abschneiden war auch Trainerin Uta Ziegler. „Wir sind sehr zufrieden. Und so Fehler wie am Ende am Stufenbarren passieren eben. Auch wenn es natürlich schade ist.“ Auch dass die Kugelberghalle sehr gut besucht war, machte die Turnriege glücklich. Denn aufgrund der sich immer wieder ändernden Corona-Regelung und der letztlich geltenden 2-G-Regel war das lange ungewiss. Entsprechend erleichtert waren die KSVlerinnen wie etwa Mona Ziegler: „Nachdem es letztes Jahr keinen Wettkampf gab, haben wir dem heutigen so lange entgegen gefiebert. Die Vorfreude war aber immer gebremst, weil wir nie wussten, ob doch etwas dazwischenkommt. Jetzt war es aber eine geile Stimmung und wir sind begeistert, dass so viele Zuschauer gekommen sind. Der Mannschaft hat es mega viel Spaß gemacht.“

So ging die Saison auf dem geplantem Wege zu Ende. „Wir sind heilfroh und dankbar, dass wir sie durchziehen konnten“, sagt Uta Ziegler, die auch ein positives sportliches Fazit zur ersten Drittliga-Runde der Vereinsgeschichte zieht: „Wir hatten zwar etwas Startschwierigkeiten, haben aber trotzdem den Klassenerhalt geschafft. Und das Niveau in der Dritten Liga ist wie heute sehr hoch. Von daher ist alles gut!“

Begeisterung brandete auch auf, als am Boden zweimal der Doppelsalto gelang, was Mona Ziegler und Joana Lamatsch 11er-Wertungen einbrachte. Beim Sprung holte die KSV gar das beste Mannschaftsergebnis des Tages. Beim langen Anlauf feuerten nicht nur die Teamkameradinnen, sondern auch die Tribüne an. Und überzeugend war Hoheneck auch auf dem Balken – kein Konkurrent holte hier in dieser Saison mehr Punkte.

Der Abend und die Saison klang für die Hoheneckerinnen dann mit den Turnerinnen der TSG Balingen aus. Die hatten Sekt spendiert, was einen Haken an eine aufregende Woche machte. Denn in die aufwendige und teure Organisation des Wettkampfes platzte die Nachricht herein, dass der Stufenbarren der KSV nicht zertifiziert ist und nicht genutzt werden darf. Als Ersatz wurde der Barren aus Erdmannhausen angekarrt – der ist zertifiziert, stellte sich in Verbindung mit dem Hohenecker Hallenboden aber als wackelig heraus. Also wurde in einer Nacht- und Nebelaktion der Barren aus Balingen geholt – ein Entgegenkommen der TSG, nachdem Hoheneck vor zwei Wochen die Sprungmatte dorthin verliehen hatte. Dass die KSV nun ausgerechnet am Stufenbarren das schlechteste Tagesergebnis holte, es passte zu diesem für den Verein großen Ärgernis.