Elisabeth Reischl hat 20 der Egli-Figuren selbst hergestellt, die übrigen 27 sind Leihgaben anderer Frauen. Foto: avanti/Ralf Poller

In der Katholischen Kirche von Marbach ist noch bis zum 14. Januar eine liebevoll gestaltete Krippe mit 47 Figuren zu entdecken. Ein Rätselspiel für Kinder gibt es obendrauf.

Marbach - Wer in diesen Tagen nach Marbach in die Katholische Kirche kommt, der wird eines feststellen: „Da wimmelt es geradezu vor Figuren“, bringt es Elisabeth Reischl auf den Nenner. Rund die Hälfte der 47 Egli-Figuren im Seitenschiff hat die Kirchengemeinderätin sogar selbst geschaffen. Mit natürlichen Materialien wie Astabschnitten, Rinde, Steinen, Bändern und jeder Menge Sand bilden die biegsamen Sisaldrahtgestelle, die mit aufwendig selbst genähten Textilien bekleidet sind, eine außergewöhnliche Krippenlandschaft. Und sogar Kakteen sind hier mit eingeplant, um der Krippenlandschaft einen authentischen Charakter zu verleihen.

Viele Stunden Handarbeit stecken in den Figuren

„Bereits 2018 haben wir damit angefangen, die Krippenlandschaft im Advent hier in der Kirche zu gestalten“, führt Elisabeth Reischl aus, die federführend die Aufgabe übernommen hat. Sie ist dankbar dafür, dass sie – nun zum vierten Mal – auf die Unterstützung weiterer Frauen zählen darf. „Allein wäre das gar nicht so zu schaffen! Im Team – also Hand in Hand - macht es dagegen große Freude“, so Reischl, die beim Aufbau der Krippe von Monika Münch, Astrid Vetter und Barbara Rupp unterstützt wurde. Die vier Frauen haben rund drei Stunden daran gewerkelt, was rechnerisch zwölf Arbeitsstunden ergibt. Doch noch viel mehr Helferinnen braucht es, um überhaupt erst ein so eindrucksvolles Krippengebilde erschaffen zu können.

Allein mit dem Besitz ihrer immerhin rund 20 Figuren könnte Elisabeth Reischl die Szenerie keineswegs so üppig ausgestalten. Irmhild Niedermaier, Carola Walter, Eva Maria Beckmann, Raphaela Vogel und Regina Schikora haben deshalb ihre ebenfalls handgefertigten Egli-Figuren zur Verfügung gestellt. „Viele Stunden Handarbeit werden dazu benötigt“, weiß Reischl, die die Figuren als Lehrerin auch im Religionsunterricht eingesetzt hatte.

Die Krippe wächst jeden Adventssonntag an

In voller Schönheit erstrahlt die Krippe jedoch freilich erst ab Heiligabend. Denn vom ersten Adventssonntag an wächst ihr Charme stetig: Zuerst sind nur Landschaft und der Stall zu sehen. Ab dem 2. Advent gesellen sich „Ochs, Schafe, Kamele, Esel, Hund und sogar Schnecke und Mäuschen hinzu“, wie Elisabeth Reischl die tierische Ansammlung aufzählt. Der 3. Advent wartet mit den Hirten auf und am 4. Advent folgen ihnen die Frauen und Kinder. Mit dem Sahnehäubchen aber wird die Krippe erst am 24. Dezember gekrönt: Maria, Josef, das Jesuskind und die frohe Botschaft, in Form eines Engels, halten Einzug.

Dass es überhaupt dazu kam, dass eine Krippe auf 16 Quadratmetern die Herzen der Menschen erfreut und staunen lässt, ist auch Christian Erben zu verdanken. Der Hausmeister ging 2018 nicht nur auf den Impuls von Gemeindereferentin Raphaela Vogel ein; er hat auch die 16 Quadratmeter große Unterkonstruktion gebaut, auf der sich die Figuren in unterschiedlichen Haltungen tummeln. Zum vierten Mal hat er die Platte heuer nun schon aufgebaut. Er wird sie am Ende der Ausstellungszeit, also nach dem 14.  Januar auch wieder abbauen und gut verpacken: bis zum nächsten Advent.

Bilderrätsel für junge Besucher

Eine Besonderheit gibt es bei der Krippe auch noch: für die Kinder hat Raphaela Vogel ein Rätsel geschaffen. Dabei sind Bilder von zehn Figuren jenem Ort zuzuordnen, wo sie in der Landschaft zu finden sind.

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