Das 7:1 gegen Marbach war für Cedric Theurer (rechts) und den GSV Pleidlesheim bisher das Saison-Highlight. Foto: vanti (2), privat)

In der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr liegen die Teams aus Pleidelsheim, Marbach und Pattonville fast gleichauf.

Marbach/Bottwartal - Es verspricht ein spannender Dreikampf um den Aufstieg zu werden, wenn die Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr im Februar wieder startet – sofern sie wie geplant weitergeführt wird. Die Trainer gehen zwar derzeit noch alle davon aus, „aber da ist natürlich auch ein Stück weit der Wunsch Vater des Gedanken“, gibt Matteo Battista zu. Der Coach des FC Marbach hätte eigentlich allen Grund zur Zufriedenheit mit der bisherigen Saison, wäre da nicht diese eine heftige Niederlage in Pleidelsheim gewesen. „So ein Spiel ist zwar immer mal drin, aber die Höhe und die Art und Weise waren doch enttäuschend“, blickt Battista auf die 1:7-Klatsche zurück.

Doch ansonsten kann er tatsächlich zufrieden sein: Der FC hat neben dieser einzigen Niederlage nur noch ein Unentschieden auf dem Konto, die restlichen Spiele allesamt gewonnen. Zudem ist man auch im Pokal noch im Wettbewerb. „Und das trotz einiger Personalprobleme. Ich hoffe, dass wir es nach der Winterpause schaffen, die Verletzungen zu reduzieren. Wir haben doch viel improvisiert und regelmäßig drei bis vier Spieler aus der zweiten Mannschaft im Kader und auch auf dem Platz gehabt. Dadurch hat vor allem auch im Training der interne Konkurrenzkampf gefehlt“, erklärt Battista, der am 11. Januar in die Vorbereitung starten will. „Der Plan und die Termine für die Testspiele stehen.“ Und der Coach plant auch schon über die Saison hinaus: Sowohl Matteo Battista als auch seine beiden Co-Trainer Toni Carneiro und Dominik Gallert werden noch mindestens eine weitere Spielzeit beim FC Marbach weitermachen.

Kaum Verletzungssorgen in Pleidelsheim

Die Tabellenführung hat der FC durch das 1:7 an den GSV Pleidelsheim verloren, wobei beide Teams punktgleich sind und der drei Zähler schlechtere SV Pattonville noch ein Spiel weniger absolviert hat. Der GSV hat die meisten Tore der Liga erzielt und die wenigsten kassiert – Trainer Roberto Raimondo hat dementsprechend wenig zu meckern: „Wir vergeben noch immer zu viele Chancen, aber insgesamt bin ich hochzufrieden.“ Die vorzeitige Winterpause hingegen ärgert ihn ein wenig. „Ich finde, die zwei Spiele hätte man durchaus noch absolvieren können, notfalls ohne Zuschauer. Die Unterbrechung kam eher unseren Konkurrenten entgegen, wenn man sieht, dass Marbach und Pattonville doch einige Verletzte hatten. Aber wir werden uns davon nicht aufhalten lassen“, kündigt Raimondo an. Dass seine Mannschaft von Verletzungen weitgehend verschont blieb, führt er auch auf die gute Vorbereitung zurück: „Wir haben schon im Lockdown online viel Stabilität trainiert und zum Start der Vorbereitung nochmal zwei Wochen überwiegend an der Athletik gearbeitet“, so der Coach des Tabellenführers.

Am ehesten in den Dreikampf an der Spitze eingreifen könnte wohl der TSV Affalterbach, der ziemlich früh in der Saison gegen Pleidelsheim und Marbach verlor, sich aber dann wieder fing. „Wir hatten extreme Personalprobleme. Ich habe selten mit der gleichen Elf spielen können und musste insgesamt schon 29 Spieler einsetzen. Daher bin ich fast schon positiv überrascht, dass wir Vierter sind“, sagt Trainer Mauro Pedace. Die vielen Verletzungen vor allem im muskulären Bereich führt er zum einen auf die lange Pause durch die Abbruchsaison 2020/21 zurück, zum anderen auf die „Mentalität in der Kreisliga. Die Jungs gehen dann halt mittendrin in Urlaub und machen dann auch zwei Woche nichts. Da ist die ganze Vorbereitung wieder für die Katz. Dann kommen sie zurück und spielen trotzdem gleich wieder.“

SGV Murr hofft auf die nächste Saison

Pedace hofft, dass zum Start nach der Winterpause diesbezüglich zumindest ein wenig Besserung eintritt. Denn wenn der komplette Sturm mit Top-Torjäger Luca Grasy sowie Sven Grothe und Sascha Diehl dabei sei, „haben wir schon eine starke Offensive“. Zudem sei der frühere kosovarische Nationalspieler Agron Istrefi trotz seiner 43 Jahre in der Abwehr ein wichtiger Faktor. „Aber der ist in der Gastronomie tätig und fehlt daher oft.“ Dass sein Team tatsächlich in den Dreikamp vorne eingreifen kann, da ist Mauro Pedace eher skeptisch: „Selbst wenn wir das Nachholspiel gegen Pattonville gewinnen, haben wir noch sechs Punkte Rückstand auf die Spitze. Das ist schwer aufzuholen, denn das Niveau der Liga insgesamt ist schwächer geworden. Daher geben die Top-Mannschaften auch kaum Punkte gegen die unteren Teams ab.“

Aus Sicht von Björn Kugler, Trainer des SGV Murr, geht „ein schwieriges halbes Jahr letztlich positiv zu Ende“. Zunächst war die Mannschaft urlaubsbedingt eher dünn besetzt, „dann hat uns ein Coronaausbruch auf Eis gelegt“. Und als der SGV schließlich wieder spielen durfte, gab es eine Reihe Verletzte. „Dadurch mussten wir schon recht viele A-Jugendliche ins kalte Wasser werfen – und haben gesehen, dass es passt. Wir können also zuversichtlich in die Zukunft schauen“, so Kugler. Die Rückrunde werde „ein klein wenig ein Schaulaufen, auch wenn wir natürlich das Maximum rausholen wollen. Aber den Aufstieg werden Pleidelsheim, Marbach und Pattonville unter sich ausmachen. Wir wollen dann nächste Saison oben angreifen“, schaut Kugler schon über das Rundenende hinaus.

Höpfigheim legte zuletzt eines Siegesserie hin

„Mehr als zufrieden“ ist Spielertrainer Norman Röcker mit der bisherigen Saison seines GSV Höpfigheim. „Vor allem die Serie von zuletzt fünf Siegen vor der Winterpause hat auch bei unseren Zuschauern fast schon eine kleine Euphorie ausgelöst. Wir spielen schönen und guten Fußball, daher ist die Stimmung sehr gut.“ Angesichts des guten Laufs hätte er die Partien gegen Murr und Affalterbach gerne noch gespielt. „Andererseits wäre das mit 2G-Regel für einige unserer Fans sicher schwierig geworden. Daher war es schon okay, die Saison an dieser Stelle zu unterbrechen“, sagt Röcker, der findet, dass sein Team „vielleicht noch ein wenig abgezockter sein könnte. Aber das sind wirklich Kleinigkeiten. Vorrangiges Ziel ist es, weiterhin nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Und wenn wir am Ende der Saison immer noch auf Platz sechs stehen, dann können wir eine große Party feiern – falls das dann erlaubt ist.“

Einen Platz hinter dem GSV liegt derzeit die SG Steinheim-Erdmannhausen, zum Feiern ist Trainer Andreas Wick jedoch nicht zumute: „Die Bilanz ist doch eher gemischt. Wir hatten einen schlechten Start, haben uns dann stabilisiert, zuletzt aber wieder sehr wechselhaft gespielt. In einigen Spielen hat uns etwas die Mentalität gefehlt“, moniert Wick. Es gebe in seiner Mannschaft ein paar Spieler, „die vorangehen und Verantwortung übernehmen. Wenn die mal fehlen, dann wird es schwierig. Wenn alle dabei sind, dann können wir gegen jeden Gegner mitspielen.“ Die beiden Unentschieden gegen Pleidelsheim und Marbach bestätigen dies. „Aber wir haben keine Mannschaft geschlagen, die vor uns steht. Wir trauen uns manchmal selbst weniger zu als wir könnten“, findet Wick, der hofft, dass sich sein Team nach der Winterpause „auf gutem Niveau stabilisiert. Die Leistungen gegen Pleidelsheim und Marbach müssen der Maßstab und der Anspruch sein.“

Klassenerhalt für Oberstenfeld fast unmöglich

Ziemlich düster sieht es für den FV Oberstenfeld aus, der mit nur drei Punkten Vorletzter ist. Die zum Teil noch sehr junge Mannschaft schöpfe bislang nicht ihr Potenzial aus. „Da fehlt einfach die Erfahrung“, sagt Trainer Erkan Savun. Zudem sei der Kader auch recht dünn. „Vielleicht bekommen wir noch ein, zwei Zugänge und können in der Vorbereitung einige unserer Fehler vor allem im taktischen Bereich abstellen. Aber uns ist schon klar, dass es unwahrscheinlich schwer wird, den Klassenerhalt noch zu schaffen.“