Katzen, die im Freien unterwegs sind, können in der Summe bedrohten Tierarten gefährlich werden, lautet das Fazit einer Studie. Foto: dpa/Ingo Wagner

Freilebende Katzen sollten kastriert werden – um bedrohte Tierarten besser zu schützen. Kommunen wären gut beraten, eine Pflicht einzuführen.

Oberstenfeld - Die Stubentiger nur noch in der Stube und an die Leine – und das von Lappland bis Malta? Manchmal mag man nur noch den Kopf darüber schütteln, was sich Bürokraten ausdenken. Zwar gibt es reine Hauskatzen und es ist unbestritten, dass Katzen ihren Jagd- und Spieltrieb aus Menschensicht oft grausam und in der Summe massenhaft ausleben, doch wer würde so weit gehen und die EU-Richtlinien so umsetzen, dass Katzen zum Hausarrest oder zur wesensverkehrten Leine verdammt werden?

Katzen zu kastrieren wäre hingegen ein wirksamer Schritt. Das hält die Zahl in Feld und Flur niedrig. So schützt man seltene Vögel wie Steinkäuze, deren Nachwuchs sich zunächst am Boden bewegt, nicht völlig, aber zumindest indirekt. Immerhin zwei Millionen Katzen soll es laut Deutscher Tierhilfe bundesweit geben. Ein einziges Katzenpaar könnte in zehn Jahren bis zu 80 Millionen Nachkommen sorgen. Auch deshalb galt die Katze im alten Ägypten als Fruchtbarkeitssymbol.

Sollten Kommunen dem Vorbild von Berglen und Schramberg folgen, machen sie sich bei manchen Katzenhaltern nicht unbedingt beliebt, doch sie leisten einen Beitrag zum Artenerhalt in einer Welt, die es nötig hat. Und: Nicht mehr so viele unkontrolliert gezeugte Streuner landen in den Heimen. Nachts herrscht überdies Frieden: Auch Katzenliebhaber und Nachbarn brauchen keine dauerrolligen Hausgenossen. Das hat auch schon die große Mehrheit der Katzenfans eingesehen und lässt kastrieren.

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