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Es gibt Dinge, die weder Eltern noch Schulen bei Teenagern tolerieren können. Beim Weiterverbreiten strafbarer Inhalte wie rechtsradikalem Gedankengut oder Kinderpornografie hört der Spaß definitiv auf.

Marbach - Der Spruch eines Biologielehrers ist mir aus meiner Schulzeit noch in Erinnerung geblieben: „Wer Pubertierende ernst nimmt, ist selber schuld.“ Denn im Hormonwirbel verhält man sich nun einmal anders als sonst und nicht immer rational. Wenn es dabei aber um Dinge wie die Verbreitung nationalsozialistischer oder kinderpornografischer Inhalte geht, ist die Pubertät allenfalls eine Erklärung, keine Entschuldigung. Und ab 14 ist man strafmündig.

Das müssen auch Eltern ihren Sprösslingen klarmachen. Denn sie sind in einer Verantwortung, von der weder Schule noch Polizei sie befreien können. Sie sind nicht nur erziehungsberechtigt, sondern auch erziehungsverpflichtet. Sie sind diejenigen, die die Smartphones kaufen, die mit Flatrates nahezu unbegrenztes Surfen im Internet ermöglichen. Deshalb müssen sie auch diejenigen sein, die darauf achten, mit welcher Software die Geräte ausgerüstet sind und was gesperrt werden sollte. Doch allzu oft machen sich Eltern darüber keine Gedanken. Oder schlimmer: Ihnen ist gar nicht bewusst, was man mit einem Smartphone alles anstellen kann. Dabei sollte es eigentlich jedem bekannt sein, dass man mit den Geräten nicht nur daheim Bescheid geben kann, wenn es später wird. Smartphones sind vollwertige Computer im Kleinformat.

Das Internet eröffnet unbegrenzte Möglichkeiten, aber auch unbegrenzte Gefahren. Für die eigenen Kinder, für andere Kinder, für sich selbst. Sicher kann man nicht regelmäßig kontrollieren, was der Nachwuchs so alles auf dem Handy hat. Aber Stichproben sollten schon sein. Und nachdrückliche Erklärungen, was noch witzig ist und was schon längst eine Straftat. Auch mehrmals. Denn Teenager nehmen vieles auf die leichte Schulter und vergessen es auch schnell wieder.

Wie gesagt: Man darf Pubertierende nicht immer ernst nehmen. In diesem Fall muss man es aber.

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