Redakteur Oliver von Schaewen plädiert für mehr Geduld. Foto:  

Viele Informationen und umfassende Aufklärung sind notwendig.

Oberstenfeld/Beilstein - Die Trailsurfers treten an, um die Moral der Mountainbiker im Wald zu heben. Ist das naiv? Naturschützer wie der Oberstenfelder Willi Leible sehen in den zugelassenen Trails einen Blankoscheck. Er argwöhnt, dass noch mehr Mountainbiker kommen und wilde Trails nutzen– dabei würden Tiere noch mehr als bisher gestört, so die Befürchtung, die nicht von der Hand zu weisen ist. Tiere sind schwächer als Sportaktivisten der Spaßgesellschaft. Ist es überhaupt nötig, mit 30  Sachen über schmale Waldwege zu fegen?

Ob die Sozialpädagogik im Wald greift, kann niemand versprechen. Die Ausgangslage ist schlecht. Laut Förster Oliver Muth herrschten bis jetzt nicht mehr tragbare MTB-Auswüchse, Kontrollen würden nicht greifen. Markige Sprüche von scheinbar unbelehrbaren schwarzen Schafen im Internet zeigen, dass es noch viel Arbeit gibt. Doch das ist kein Beweis dafür, dass die Aufklärung sinnlos ist. Im Gegenteil, in Beilstein gibt es schon erste positive Effekte. Man sollte deshalb abwarten, wie sich die Lage nach einem Jahr darstellt.

Dass Trailsurfers-Chef Stefan Pyttlik ein Shuttle-Unternehmen betreibt und keine Garantie für das Verhalten der Kunden übernehmen will, heißt nicht automatisch, dass er Anarchie im Wald duldet. Er will als Transporteur nur nicht als Veranstalter gelten. Moralisch steht er gleichwohl in der Pflicht, auf seine Shuttle-Kunden einzuwirken.