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Lars Kohler und Timo Forisch sind jetzt gefordert.

Marbach - Quasi seit ihrem Amtsantritt hatte Sibylle Wieland Gegenwind innerhalb des Vereins – mal mehr, mal weniger und oft sicher zurecht. Das belegen immer wiederkehrende Klagen über Unzuverlässigkeit und nicht eingehaltene Zusagen. Dass sie sechs Jahre lang viel Zeit in das Amt der 1. Vorsitzenden des FC Marbach investiert hat verdient Respekt. Mindestens genauso groß ist allerdings das Unverständnis, dass sie so lange an diesem Posten geklebt hat. Denn seit geraumer Zeit ist klar, dass Wieland auf der einen und der 2. und 3. Vorstand auf der anderen Seite nicht die besten Freunde sind und dass es innerhalb des FC Marbach einen Graben zwischen zwei Lagern gibt. Sechs Jahre lang waren diese Lager gemeinsam im dreiköpfigen Vorstand vertreten, haben bestenfalls miteinander, oft wohl eher nebeneinander her und schlimmstenfalls gar gegeneinander gearbeitet. Es war letztlich unvermeidlich, dass eines der beiden Lager irgendwann entweder von sich aus hinschmeißt oder – wie nun geschehen – aus dem Amt gewählt wird.

Die Mitgliederversammlung hat sich sehr deutlich für ein Lager entschieden. Wenn Sibylle Wieland es nun so hinstellt, als sei der FC noch nicht bereit für ihre Visionen modernerer Vereinsstrukturen, dann muss sie sich die Frage gefallen lassen, in welcher Schublade sie diese Ideen jahrelang versteckt hatte. Denn dass strukturell beim FC etwas nicht stimmt, ist schon lange offensichtlich: Die erste Mannschaft fiel auseinander und spielt erstmals seit Jahrzehnten nur noch in der Kreisliga A, wo bis vor wenigen Jahren noch die FC-Zweite beheimatet war. Die Jugendleiter kamen und gingen, die Ergebnisse der Jugendmannschaften bieten schon lange kaum mehr Grund zum Jubeln. Wenn nicht jetzt, wann dann sollte ein Neuanfang gestartet werden?

Lars Kohler und Timo Forisch haben nun die Chance, den FC Marbach in die Richtung zu führen, in die er ihrer Meinung nach gehen sollte. Die beiden sind aber auch ein Risiko eingegangen. Denn sie müssen jetzt liefern. Bis zur Hauptversammlung im nächsten Jahr, wenn dann der komplette Vorstand neu gewählt wird, sollten sie etwas bewegt haben und vor allem eine komplette Mannschaft an Mitstreitern präsentieren sowie ein schlüssiges Konzept vorzeigen können.