Das Neubaugebiet Scheibenäcker soll am Ortsausgang Richtung Großbottwar hinter und neben der alten Kelter der Bottwartaler Winzer entstehen. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Das Neubaugebiet Scheibenäcker nimmt Gestalt an – zumindest auf dem Papier.

Steinheim-Kleinbottwar - Das geplante Neubaugebiet Scheibenäcker in Kleinbottwar ist ein „Dauerbrenner“, sagt der Ortsvorsteher Manfred Waters. Er sei vor Jahren davon ausgegangen, dass man zum Ende der aktuellen Legislaturperiode – also jetzt – schon losgelegt habe. Was ja nicht der Fall sei. „Aber wir hoffen, dass es jetzt zügig weitergehen kann“, so Manfred Waters in der Sitzung des Kleinbottwarer Ortschaftsrates am Donnerstag.

Und das ist auch der Plan, wie der Steinheimer Bauamtsleiter Frank Fussenegger in der Sitzung erläuterte. Stand jetzt hat die Stadt die Einverständniserklärung aller Eigentümer, und das Bebauungsplanverfahren startet. Kommendes Frühjahr soll das Umlegungsverfahren losgehen und die Eidechsen auf dem Gelände vergrämt werden, sodass im Winter 2020 die Erschließung starten kann, die dann ein Jahr später fertig ist. „Ein strammer Zeitplan“, so Fussenegger. „Da muss alles zusammenspielen, dass das funktioniert.“

Heide Buff vom Planungsbüro Zeese stellte den Ortschaftsräten den Vorentwurf zum Gestaltungsleitfaden vor. Ziel sei es, mit dem Baugebiet Scheibenäcker ein harmonisches Ganzes mit hoher gestalterischer Qualität zu schaffen. „Das Baugebiet soll Ortsbezug haben und sich harmonisch einfügen, aber den privaten Bauherren auch Individualität bieten“, so Buff.

Geschafft werden soll das mit „eher weniger Festsetzungen“, was die Gestaltung anbelangt. Allerdings sollten diese dann konsequent durchgesetzt werden, erläuterte die Planerin. Sie schlägt beispielsweise vor, die Fassaden „ruhig und zurückhaltend“ zu gestalten. Die Eingangsbereiche sollte man der örtlichen Situation angemessen bauen. Das trage erheblich zu einem stimmigen Gesamteindruck bei.

Gleiches gelte für Vorgärten. „Sie definieren den Raum zwischen öffentlicher und privater Nutzung“, heißt es in dem Leitfaden. Und: „Eine gelungene Vorgartengestaltung basiert auf einer ansprechenden Auswahl an verwendeten Materialien und einem harmonischen Zusammenspiel mit der Bepflanzung.“ Deshalb sollen Gartengeräte, Fahrräder, Mülltonnen und Co. in so genannten Nebenanlagen untergebracht werden, die begrünte Flachdächer haben. Zudem sollen versiegelte Flächen aus ökologischen Gründen auf das notwendige Maß beschränkt sein. „Großflächige Kies- und Schotterflächen sind zu vermeiden“, heißt es in dem Leitfaden.

Auch die Kelter ist Teil des Baugebietes Scheibenäcker. Gemeinsam mit angrenzenden Stadthäusern soll sie als Kulturensemble eine Gestaltungseinheit bilden. So zumindest der ursprüngliche Plan. Hier muss aber abgewartet werden. Die Bottwartaler Winzer, Noch-Eigentümer der Kelter, wollen diese verkaufen. „Da muss man dann auch sehen, was der neue Eigentümer vorhat“, so Fussenegger.