Verkehrlich soll das Gebiet Scheibenäcker an die Kreisstraße in Richtung Großbottwar angedockt werden. Foto: FPZ

Großbottwarer Gemeinderat geht davon aus, dass das Areal Scheibenäcker in Auswirkungen auf die Umgebung hat.

Steinheim-Kleinbottwar/Großbottwar - Die Stadt Steinheim bastelt schon eine Weile daran, ein neues Wohngebiet in den Kleinbottwarer Scheibenäckern auszuweisen. Langsam, aber sicher rückt eine Umsetzung näher. Ein städtebaulicher Entwurf wurde den Räten in der Urmenschstadt mittlerweile schon präsentiert. Außerdem soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden – der im Rahmen der öffentlichen Auslegung nun auch die Nachbarkommune Großbottwar beschäftigt hat, die entgegen der sonst üblichen Gepflogenheiten, wonach sich Städte und Gemeinden nicht gegenseitig in die Parade fahren, auch Anmerkungen zu dem Projekt vorgebracht hat.

Der Gemeinderat der Storchenstadt befürwortet das Vorhaben grundsätzlich, merkte aber in seiner Stellungnahme außerdem an, dass „aufgrund der hohen Einwohnerzahl im Plangebiet mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen“ sei. Insofern gehe man davon aus, „dass die Stadt Steinheim die Auswirkungen auf die umliegenden Verkehrsströme geprüft hat“. Darüber hinaus wird empfohlen, die mögliche Reaktivierung der Bottwartalbahn ebenfalls nicht aus den Augen zu verlieren und diese Verbindung „bei den verkehrlichen Belangen miteinzubeziehen“.

Der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter weist auf Nachfrage darauf hin, dass man bei dem Vorhaben natürlich einen Verkehrsplaner mit ins Boot geholt habe und für das Gebiet ein entsprechendes Gutachten habe erstellen lassen. Er erinnert in dem Zusammenhang daran, dass man das neue, rund sieben Hektar große Wohngelände an die Kreisstraße anschließen müsse. Zunächst sollte dies in Form eines Kreisverkehrs bewerkstelligt werden. Es habe sich aber herausgestellt, dass dafür nicht genügend Platz zur Verfügung steht, sagt Winterhalter. Deshalb soll das Gelände nun konventionell an die K 1702 angedockt werden.

„Die Stadt Steinheim, der Gemeinderat und die Fachingenieure sind sich der Größe des Gebiets und seiner Einwohnerzahl bewusst“, konstatiert Thomas Winterhalter. „Deshalb haben wir versucht, die Planungen bestmöglich an Kleinbottwar anzupassen und in die verkehrlichen Gegebenheiten einzufügen“, erklärt er. Alleine schon, um beim öffentlichen Anhörungsverfahren keine Bauchlandung zu erleben. Er betont allerdings auch, dass er keine größeren Auswirkungen auf die Situation der umliegenden Kommunen erwartet. Die verkehrliche Expertise gehe folglich auch nicht über die internen Verflechtungen des Wohngebiets hinaus.

Was den Wunsch aus Großbottwar nach einer Einbeziehung der Bottwartalbahn in die Überlegungen angeht, versichert Winterhalter, dass man diesen Punkt auf dem Schirm habe. Immerhin habe die Trasse in der Nähe des künftigen Wohngebiets vorbeigeführt. In dem derzeit laufenden Bewertungsverfahren zur Reaktivierung der Bottwartalbahn würden die Entwicklungspotenziale an der Strecke abgefragt. „Da haben wir auch das Gebiet Scheibenäcker mit auf den Weg gegeben“, sagt der Bürgermeister. Leben könnten hier, am Ortsrand von Kleinbottwar, einmal rund 330 Personen.