Rüdiger Schard-Joha (Mitte) bedankt sich bei Silvia Reuschlen und Nick Nitsche. Foto: Sandra Brock

Silvia Reuschlen und Nick Nitsche haben schnell gehandelt und so größeren Schaden an der Stadtkirche verhindert.

Marbach - Als es in der Nacht zum 3. Oktober in Marbach gleich an mehreren Stellen in der Stadt brannte, waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr froh, dass sie sich auf das in Vollbrand stehende Gebäude in der Niklastorstraße konzentrieren konnten. Das berichtete der Marbacher Feuerwehrkommandant Alexander Schroth am Morgen danach (wir berichteten). Dass das Feuer an der benachbarten Stadtkirche bereits gelöscht war, ist Silvia Reuschlen und Nick Nitsche zu verdanken. Die beiden Marbacher wurden nachts zufällig auf die brennende Kirchentür aufmerksam und handelten schnell. Silvia Reuschlen war gegen 3 Uhr am Samstagmorgen mit ihrem Hund in der Altstadt unterwegs, weil die etwas betagte Mioritic-Dame Wilma eben manchmal nachts rausmuss, wie die Inhaberin des Marbacher Teeladens berichtet. Dabei entdeckte Silvia Reuschlen das Feuer, eilte zurück zu ihrer Wohnung und alarmierte die Feuerwehr. Um den Einsatzkräften den Weg zu weisen, ging sie dann zurück Richtung Kirche, wo gerade auch Nick Nitsche mit dem Rad vorbeikam.

Der junge Mann war eigentlich auf dem Weg nach Murr, um sich dort an der Tankstelle noch Zigaretten zu kaufen. Als er die brennende Kirchentür sah, sprang er vom Rad und kletterte über den Bauzaun am Pfundhaus, wo er einen gelben Eimer entdeckt hatte. Diesen füllte er am Marktbrunnen mit Wasser und löschte den Brand. Weil beide so „blitzschnell geschalten haben, haben sie größeren Schaden an unserer Stadtkirche verhindert“, lobte Rüdiger Schard-Joha, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde. Am Dienstag überreichte er als Dankeschön Silvia Reuschlen einen Blumenstrauß und Nick Nitsche einen Pizza-Gutschein. „Wir sind in dieser Situation vor allem dankbar, dass den Anwohnern nichts Schlimmeres passiert ist“, betont Schard-Joha.

Der Schaden an der Kirchentür, der durch den Brandsatz entstanden ist, ist bereits weitgehend behoben. Vergangenen Freitag sei eine Reinigungsfirma da gewesen, berichtet der Pfarrer. Wo genau das Feuer gewütet hat, entdeckt man nur noch bei genauem Hinsehen.