Andreas Willberg will kein Exklusivprogramm anbieten. Foto: Helmut Pangerl

Bezirkskantor Andreas Willberg möchte mit dem Kirchenmusik-Jahresprogramm allen Interessierten den Besuch ermöglichen.

Unter der Regie von Bezirkskantor Andreas Willberg ist nach zwei Jahren Coronapandemie ein feines Kirchenmusik-Jahresprogramm entstanden, das mit seiner künstlerischen Bandbreite kirchennahe wie kirchenferne Musikbegeisterte in die Marbacher Kirchen einlädt. Die ersten drei Konzerte sind bereits über die Bühne gegangen. Ein Gespräch mit Andreas Willberg gibt weitere Ein- und Ausblicke.

Herr Willberg, Sie sprechen im aktuellen Jahresprogramm, das die evangelische Kirchengemeinde aufgelegt hat, von einer Premiere. Warum?

Einen Folder, der übersichtlich die Termine unserer Kirchenmusik-Veranstaltungen aufführt, gab es in den letzten Jahren so nicht. Doch es ist auch eine Premiere für mich, der ich nun seit September 2020 als Bezirkskantor hier tätig bin.

Da haben Sie die Auswirkungen der Pandemie auch auffangen müssen, oder?

Genau, und deshalb freue ich mich auch besonders über das vorliegende Programm, das mit seinem Erscheinungsbild übersichtlich all das aufzeigt, was bei uns jetzt musikalisch los ist. Eine solche Jahresplanung wäre im vergangenen Jahr noch komplett verwegen gewesen. Da haben wir nur von der Hand in den Mund planen können.

Welche Absichten haben Sie beim Planen begleitet?

Zuerst einmal die Frage: „Was können wir der Stadt und den Menschen geben?“ Das Resultat ist unsere Art, zum kulturellen Leben beizutragen, und ich freue mich jetzt darauf, die Musikbegeisterten von Marbach und Umgebung in die Stadtkirche und in die Alexanderkirche einladen zu dürfen. Dabei ist mir wichtig, dass auch kulturelle Partner außerhalb des kirchlichen Kontexts eingebunden werden. Den Mix aus Eigen- und Gastveranstaltungen finde ich attraktiv. Wir wollen Menschen beschenken. Dazu zähle ich beispielsweise auch Touristen, die nach Marbach kommen und dabei einfach mal ein Konzert erleben wollen.

Die Konzerte sind ja ausnahmslos bei kostenlosem Eintritt zu besuchen? Das ist bei der Güte der Musiker wirklich beachtlich.

Mir ist wichtig, allen Interessierten den Besuch zu ermöglichen. Ich will kein Exklusivprogramm erstellen, sondern ein niederschwelliges Angebot mit gleichzeitig hoher Qualität. Natürlich sind wir insgesamt darauf angewiesen, dass uns die, die es sich leisten können, mit Spenden unterstützen.

Was gefällt Ihnen persönlich besonders an dem Jahresprogramm?

Da fällt mir – neben dem Marbacher Orgelsommer und dem großen Musical unserer Kinderkantorei im Herbst – auf Anhieb das festliche Mozart-Konzert ein, das am 9. Oktober in der Alexanderkirche stattfindet. Ein Programm voller Kostbarkeiten, von der Krönungsmesse über das virtuose „Exsultate, jubilate“ bis zum berühmten „Ave verum“ – mit hervorragenden Solisten.

Gibt es Platzkarten vorzubestellen?

Nein, man kann einfach so kommen. Wir haben geräumige Kirchen und wollen keine Hürden aufbauen, die nicht unbedingt nötig sind. Auch hierbei soll das Angebot niederschwellig sein. Wer spontan Lust hat, soll einfach kommen können.

Und es gibt ja im November auch noch ein spezielles Angebot für Kinder.

Stimmt – und das könnte in die momentane Zeit gar nicht besser passen. Denn das Orgelkonzert für Kinder „Die Konferenz der Tiere“ nach Erich Kästner greift ja das Thema Krieg und Frieden entsprechend kindgerecht auf.

Jahresprogramm sowie aktuelle Infos online unter www.evkg-marbach.de/musik