Für die Landwirte ist es knifflig, ihre Fahrzeuge an parkenden Foto: Werner Kuhnle

Rielingshäuser Landwirte sehen die Parkplätze in der Kirchberger Straße kritisch. Doch eine Lösung scheint schwierig.

Marbach-Rielingshausen - Die Kirchberger Straße in Rielingshausen entwickelt sich für Bauern mit schweren Maschinen offenbar mehr und mehr zum Nadelöhr. Grund sind Fahrzeuge, die links und rechts der Verkehrsader abgestellt sind – und ein Durchkommen zum Drahtseilakt machen. „So funktioniert es nicht mehr“, fasst Steffen Holzwarth aus dem Vorstand des Landwirtschaftlichen Ortsvereins die Situation kurz und knapp zusammen.

Stein des Anstoßes sind vier Parkplätze, die laut Holzwarth vor einigen Jahren offiziell ausgewiesen wurden. Es ist also völlig legal, dass Autos dort abgestellt werden. „Nur leider gibt es Fahrzeuge, die zu breit oder zu lang für die Parkplätze sind“, konstatiert der Rielingshäuser. Und dann könne er das Nadelöhr mit seinem Miststreuer kaum noch passieren. Diese missliche Lage entstehe auch dann, wenn die Autos zwar eigentlich die richtigen Dimensionen für die ausgewiesenen Flächen haben, aber so abgestellt wurden, dass sie über die Markierungen hinausragen. Besonders empfindlich treffe die Landwirte dieses Dilemma in der Erntesaison, wenn viele Fahrten anstehen. Aber auch außerhalb dieser Zeit komme es an dieser Stelle zu problematischen Situationen.

Holzwarth macht keinen Hehl daraus, dass die Landwirte im Prinzip das Feldwegenetz nutzen sollten. Das sei bei der Ausweisung der Parkplätze auch so kommuniziert worden. Doch in der Praxis gehe das nicht immer. An der Spitze der Kirchberger Straße sei der Wendekreis so klein, dass man mit den großen Maschinen nicht ums Eck komme. Steffen Holzwarth stellt klar, dass nicht nur er mit diesen Schwierigkeiten kämpfe. Er spreche auch für seine Kollegen im Ortsverein.

Übergeschwappt ist das Thema unlängst auch in den Rielingshäuser Ortschaftsrat. Christiane Scheuing-Bartelmess von der SPD schilderte dem Gremium die Nöte der Landwirte. „Auf den Parkplätzen stehen Lastwagen und Anhänger drauf. Das passt hinten und vorne nicht mehr“, sagte sie. Deshalb sollte sich die Verwaltung mit den Landwirten zusammensetzen, um darüber zu sprechen. „Man könnte sich dann darüber austauschen, ob zum Beispiel in den Erntemonaten ein einseitiges Halteverbot eine Lösung wäre“, sagte sie. Jochen Biesinger von der CDU machte sich ebenfalls dafür stark, den Bereich nochmals unter die Lupe zu nehmen, am besten in Form eines Vor-Ort-Termins mit dem Landwirtschaftlichen Ortsverein, dem Ordnungsamt, der Polizei und dem Landratsamt.

Ortsvorsteher Jens Knittel von den Freien Wählern nahm den Vorschlag auf, gab aber auch zu bedenken, dass die Parkplätze seinerzeit ausgewiesen wurden, um den Verkehr einzubremsen. Außerdem würden die Stellmöglichkeiten von Anwohnern genutzt. Sprich: Erlässt man tatsächlich ein Halteverbot, sind die Nachbarn die Leidtragenden.

Die Diskussion machte schon deutlich, dass der Fall diffizil und vielschichtig ist. Das ist Steffen Holzwarth bewusst. Ihm ist auch überhaupt nicht daran gelegen, einen Streit mit den Anwohnern vom Zaun zu brechen. Deshalb hält er nichts davon, einfach die Polizei zu rufen, wenn Fahrzeuge unrechtmäßig in der Kirchberger Straße abgestellt sind, wie von der Stadtverwaltung in solchen Fällen geraten worden sei. „Das kann nicht das Ziel sein. Wir wollen einen harmonischen Konsens mit den Anwohnern finden“, sagt er.

Ein Ansatz könnte aus seiner Sicht sein, tatsächlich während der Erntesaison ein einseitiges Parkverbot zu erlassen. Denkbar wäre aber auch, die Plätze etwas anders anzuordnen, damit die Maschinen besser hindurchnavigiert werden können. Gesprochen habe er über diese Ideen mit der Stadt noch nicht. Holzwarth kann sich aber gut vorstellen, das Thema und seine Lösungsmöglichkeiten, wie im Ortschaftsrat angeregt, an einer Art rundem Tisch im Detail zu besprechen.