Zum Geburtstag ist der SVG auch ein Ständchen geboten worden. Foto: Avanti

Der SVG Kirchberg hat ein besonderes Jubiläum gefeiert.

Kirchberg - Es gibt im württembergischen Sport nicht viele Vereine, die dieses Jubiläum schon feiern konnten“, betonte die Präsidentin des Turngaus Rems-Murr, Gislind Gruber-Seibold, am Samstagabend beim Festakt zum 100. Geburtstag der Sportvereinigung Kirchberg vor rund 250 Besuchern in der Gemeindehalle. Und sie hatte auch gleich eine Erklärung dafür parat: „Dahinter steht eine ganze Gemeinde, der ihr als starke Säule Halt und Orientierung gebt.“ Ein Sportverein wie die SVG, sagte sie weiter, sei der „soziale Kitt in unserer Gesellschaft“.

Wie recht sie damit hatte, sah man daran, dass die Sportfreunde ihr rundes Jubiläum nicht alleine begingen, sondern auch andere Vereine dazu eingeladen hatten, die ihren Teil zum Gelingen des Fests beitrugen. So sorgten zwei Gruppen des Musikvereins und der Chor Colores für das musikalische Programm des Abends.

Viele Redner hatten sich eingefunden, um die Arbeit des Vereins zu würdigen: der Landrat des Rems-Murr-Kreises, Richard Sigel, der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber, der Sportkreis-Präsident Erich Hägele und Schultes Frank Hornek. Und fast alle hatten ein Geschenk mitgebracht, meistens einen Scheck, den der Vorstand der SVG, Wolfgang Neumann, gerne entgegennahm. Grund zur Freude hatten aber auch der Musikverein und der Sportkreis Rems-Murr, deren Vertreter ebenfalls einen Scheck des Sponsors Riva entgegennehmen durften, was Neumann zu dem trockenen Kommentar an den Musikvereins-Vorstand Herbert Mayer veranlasste: „Vielleicht kannst du mich ja zu eurem hundertjährigen Jubiläum auch einladen.“

Wie viele andere Redner lobte Bürgermeister Frank Hornek die Bedeutung des Vereins nicht nur für die körperliche Fitness, sondern auch für die Werte, die man in der Gemeinschaft mit anderen lernen könne. Das unterscheide einen Sportverein auch von der wachsenden Konkurrenz durch die Sportstudios. Dem SVG Kirchberg bescheinigte er auch im hohen Alter eine ausgezeichnete Kondition und Konstitution, weil „das Runderwerden“, die zunehmende Zahl der Mitglieder, anders als beim Menschen keine überflüssigen Pfunde seien.

Rund 900 Mitglieder hat der Verein, davon etwa 40 Prozent Kinder und Jugendliche. Und ein paar davon, genauer gesagt die Fördergruppe, in der Mädchen ab sechs Jahren turnen, zeigten in einer mitreißenden Vorführung, was sie draufhaben. Besonders gelungene Aktionen wie Saltos und Überschläge wurden immer wieder spontan vom begeisterten Publikum beklatscht. Viel zu lachen gab es dagegen bei einer Vorführung der Church Hill Chicks von Mitgliedern der Abteilung Volleyball und Turnen, die, selber dank spezieller Beleuchtung unsichtbar, reiherartige Vogelpuppen im roten Tutu zum Tanzen brachten.

100 Jahre – das ist nicht nur Anlass, um zurückzuschauen, sondern auch nach vorne zu blicken. Der Vorstand Wolfgang Neumann tat beides. Für die Zukunft, so sein Fazit, sei es wichtig, das Sportangebot immer wieder zu hinterfragen und anzupassen und für alle Bevölkerungsgruppen vom Kind bis zum Senior etwas anzubieten. Im leistungsorientierten Bereich müsse man über Kooperationen mit anderen Vereinen nachdenken, so Neumann.