Die Situation für Radfahrer an der K 1606 ist gefährlich. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Erdarbeiten für die Verbindung nach Erdmannhausen sollen nächstes Jahr starten.

Kirchberg - Kaum ein Projekt im Raum Marbach hängt schon so lange in der Warteschleife wie der geplante Radweg zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke bei Erdmannhausen. Bei dem kreisübergreifenden Projekt laufen die Vorarbeiten schon seit mehreren Jahren.

Hoffnung macht nun einerseits der Straßenmaßnahmenplan 2018-2021, den der Kreistag Rems-Murr am 9. Juli beschlossen hat. „Die Umsetzung des Radwegs ist darin enthalten, das heißt, der Radweg soll in den nächsten vier Jahren gebaut werden“, sagt Leonie Ries von der Pressestelle des Landratsamts in Waiblingen.

Andererseits brachte die Kirchberger Gemeinderätin Gudrun Wilhelm (Freie Liste) die gute Nachricht mit, dass der Kreistag, in dem Wilhelm für die FDP sitzt, noch vor der Neuwahl im Mai 2019 über den Radweg abstimmen wird, der auf Kirchberger Seite die lange gewünschte Verbindung entlang der K  1606 möglich macht. Damit löste Wilhelm beim Kirchberger Bürgermeister Frank Hornek beinahe Euphorie aus. Allerdings bemerkte der sonst eher nüchterne Bürgermeister, dass seines Wissens nicht alle Grundstücke im Besitz des Kreises sind.

Dies bestätigt Leonie Ries aus dem Landratsamt: „Die Eigentumsverhältnisse auf der Trasse des geplanten Radwegs sind noch nicht abschließend geklärt.“ Dies sei aber kein Hindernis, dennoch im kommenden Jahr schon mit den Arbeiten zu beginnen. In einem ersten Schritt werde man die Böschungen der Murr an den Stellen stabilisieren, an denen das Gewässer der Straße sehr nahe kommt. Die ungeklärten Eigentumsverhältnisse seien da kein Hindernis.

„Der politische Wille des Rems-Murr-Kreises, den Radweg zu bauen, ist da“, freut sich Hornek. Die Gemeinde habe in den letzten Jahren dazu beigetragen, Grundstücke aufzukaufen, betont der Kirchberger Bürgermeister. Damit gehört die ungute und gefährliche Situation an der K 1606 bald der Vergangenheit an. Die kreisübergreifende Angelegenheit ist nur langsam ins Rollen gekommen. Die Federführung liegt beim Rems-Murr-Kreis, weshalb sich der Kreis Ludwigsburg in der Frage der Umsetzung zurückgehalten hat.

Bisher sind der Öffentlichkeit noch keine genauen Zahlen oder Pläne bekannt. Eine Kostenschätzung wird aber sicher vor dem Beschluss des Kreistags Rems-Murr im Frühjahr vorgelegt werden müssen. Auch einen genauen Zeitplan für die Abfolge beim Bauen gebe es derzeit noch nicht, so Leonie Ries.

Im Planfeststellungsverfahren, das derzeit läuft, müssen solche Pläne natürlich eingereicht werden, um Details zum Beispiel mit dem Regierungspräsidium Stuttgart abzustimmen. Hierbei ist es unter anderem darum gegangen, dass die Murr an zwei Stellen nahe an die Kreisstraße rückt. Hier will man verhindern, dass die Straße unterspült werden kann. Daher sind die für das kommende Jahr geplanten Arbeiten an der Böschung Voraussetzung für den Radweg. An den beiden Schleifen, an denen die Murr die Straße zu unterhöhlen drohte, soll so eingegriffen werden, dass sie – und damit auch der Radweg – gesichert ist.