In einem der Vorrundenkämpfe hebelt Guido Kramer (weißer Anzug) seinen Gegner aus. Foto: avanti

Der Steinheimer Judoka darf bei den Deutschen Meisterschaften starten

Kirchberg - Knapp wurde es am vergangenen Sonntag für Judoka Guido Kramer. Im Kampf um Platz drei konnte sich der Athlet vom JudoTeam Steinheim bei den Deutschen Pokalmeisterschaften das heiß begehrte Ticket zu den Deutschen Meisterschaften sichern. Zum zweiten Mal hatte der Deutsche Judo Bund die Steinheimer mit der Ausrichtung der Pokalmeisterschaften betraut. So tummelten sich insgesamt 230 Kämpfer in der Sporthalle in Kirchberg und stellten in insgesamt 14 Kategorien ihr Können unter Beweis.

Die Pokalmeisterschaften sind vor allem ein Weg, sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Wer dort auf dem Treppchen landet, der darf im Januar in Stuttgart antreten. Gekämpft wurde in einer Runde über vier Minuten Kampfdauer. Der Kampf endet, sobald einer der Kämpfer einen Punkt, im japanischen Ippon, erreicht. Für Niederwürfe mit unsauberer Technik gibt es einen halben Punkt, einen sogenannten Wazari. Steht es am Ende der vier Minuten unentschieden, gewinnt der Kämpfer, der seinen Gegner als erster zu Boden bringt.

Nach einem soliden Start musste Guido Kramer in seinem zweiten Kampf bereits Federn lassen. „Danach wollte ich trotzdem unbedingt die Medaille holen“, sagte der 23-jährige Kämpfer. In den folgenden Vorrunden setzte sich Kramer souverän gegen seine Gegner durch und bekam so im Kampf um Rang drei die Chance, den Platz auf dem Treppchen zu ergattern. Sein Gegner Patrick Fixmer aus Ingolstadt startete mit hohem Tempo und baute schnell Druck auf. Fast hätte er Kramer mit einem Okuri-Ashi-Barai auf die Matte geschickt. Im letzten Moment gelang es dem Steinheimer aber, sich auf den Bauch zu drehen, ab da ging der Lokalmatador in die Offensive über und bezwang seinen Gegner. „Er hat sehr stark angefangen, ich habe aber durchweg an mich geglaubt“, sagte Kramer später. „Das war ein schwerer Kampf, ich habe wirklich vom Publikum in der eigenen Halle profitiert. Das gibt einem noch einmal zusätzlich Motivation.“

Für die Meisterschaften sieht sich Kramer eher in der Außenseiterrolle. „In meiner Gewichtsklasse kämpft der Gewinner der Weltmeisterschaften von 2017 und der Drittplatzierte der WM. Das wird auf jeden Fall spannend.“ Nun startet für Kramer die Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften. „Nach dem Pokal ist vor der Deutschen“, schmunzelte er.

Nicht so gut lief es für Kramers Teamkollegen Steffen Hoffmann. In seinem ersten Kampf zog sich der Steinheimer Judoka eine Verletzung am Auge zu, welche seine Sicht erheblich einschränkte. „Das war wirklich Pech“, sagte Trainerin und Organisatorin Trixi Kästle.

Mit dem Turnier an sich zeigten sich die Steinheimer zufrieden. „Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team“, so Kästle. „Alle helfen mit, das macht die Sache weitestgehend entspannt.“ Bereits am Freitag hatte das motivierte Team mit dem Aufbau begonnen, und auch während der beiden Turniertage lief alles wie am Schnürchen. Von den Besuchern kam zudem nur positives Feedback. „Besser kann es gar nicht laufen. Mit dem dritten Platz von Guido ist das Wochenende für uns perfekt.“