Nach langem Warten könnte es bald ernst werden mit dem Radweg. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Böschungen an der Murr werden stabilisiert.

Kirchberg - Kaum ein Projekt hängt schon so lange in der Warteschleife wie der geplante Radweg zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke. Bei dem kreisübergreifenden Projekt laufen die Vorarbeiten schon seit mehreren Jahren. Nun geht es im Spätsommer einen Schritt weiter Richtung Realisierung.

Am kommenden Montag, 8. April, wird der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistages die Vergabe der Erdarbeiten zur Sicherung der Böschung an der Murr für 380000 Euro beschließen. „Im Zuge der Böschungssicherung bietet es sich an, zusätzliche Flächen entlang der Kreisstraße für einen vom Landkreis geplanten Radweg zu schaffen“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die Kosten für die Böschungssicherung in Höhe von rund 200 000 Euro trägt der Landesbetrieb Gewässer. Die Mehrkosten von 180 000 Euro für die Herstellung der Flächen für den straßenbegleitenden Radweg werden vom Rems-Murr-Kreis bezahlt.

Auf Kirchberger Seite wird damit ein weiterer Schritt zu der lange gewünschten Verbindung entlang der K 1606 zur Schweißbrücke Richtung Erdmannhausen und Steinheim gemacht. Der Radweg soll „in den „nächsten vier Jahren“ gebaut werden, eine präzisere Auskunft ist aus dem Landratsamt nicht zu bekommen.

Schwierig ist dabei nicht nur die kreisübergreifende Zusammenarbeit, sondern auch die Eigentumsverhältnisse an der Murr. Die Verhandlungen hatten zur Verzögerung des Projektes geführt. Die Gemeinde habe in den letzten Jahren dazu beigetragen, Grundstücke aufzukaufen, hatte der Kirchberger Bürgermeister Frank Hornek schon im September vergangenen Jahres betont, als über den Radweg im Gemeinderat diskutiert worden war.

Bei der Böschungssicherung geht es unter anderem darum, dass die Murr an zwei Stellen nahe an die Kreisstraße rückt. Hier will man verhindern, dass die Straße unterspült werden kann. Deshalb ist der Eingriff aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht notwendig. Ein Baugrundgutachten aus dem Jahr 2018 kommt zum Ergebnis, dass die Murr die Böschungen der Kreisstraße in den beiden Teilabschnitten zwischenzeitlich so stark angegriffen hat, dass „mittelfristig ein Abrutschen des Straßenkörpers zu befürchten ist“, so die Information für den Umwelt- und Verkehrsausschuss. Es bestehe „akuter Handlungsbedarf zur Gefahrenabwehr“.

Die bestehende Böschung in dem Bereich wird durch eine naturnahe Blocksteinwand ersetzt. Am Fußpunkt der Wand ist eine ökologische Aufwertung des Murrufers durch Bepflanzung und die Ausbildung einer Wasserwechselzone vorgesehen. Die zu sichernden Abschnitte haben eine Länge von 50 und 100 Metern. Die Umsetzung ist für die Niedrigwasserzeit im Spätsommer dieses Jahres vorgesehen, so der Plan.

Um Flächen für den Radweg zu gewinnen, muss die Blocksteinwand um einige Steinreihen höher ausgeführt und ein tragfähiger Untergrund für den späteren Wegebau hergestellt werden. Zusätzliche Beeinträchtigungen für das Gewässer entstehen hierdurch nicht.

Die Bauzeit für die Böschungssicherung wird auf rund zwei Monate geschätzt. Auf der K 1834 wird es durch die Arbeiten zeitweise zu verkehrlichen Einschränkungen kommen. Ob dabei eine Vollsperrung notwendig wird oder eine halbseitige Sperrung ausreicht, muss noch mit den zuständigen Verkehrsbehörden abgestimmt werden.