Nach dem Umbau soll der Gebäudekomplex ungefähr so aussehen. Foto: Architekturbüro Beutelspacher

Die Gemeinde reagiert auf den gestiegenen Bedarf und schafft neue Kapazitäten.

Kirchberg - Die Haupt- und Werkrealschule in Kirchberg ist seit einem halben Jahr Geschichte, der Bedarf an Kindergartenplätzen dagegen steigt. So liegt es nahe, die bislang von der Haupt- und Werkrealschule belegten Räume im Schulgebäude B teilweise künftig als Kindertagesstätte zu nutzen. Das dazu nötige Umbau- und Sanierungskonzept des Marbacher Architekten Gerd Beutelspacher haben die Kirchberger Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Donnerstagabend einstimmig gebilligt.

Künftig bietet der KigaPlus, der für Mädchen und Jungs im Jahr vor der Schulpflicht gedacht ist, Raum für bis zu drei Gruppen. „Wir erwarten vier bis fünf starke Jahrgänge mit 55 bis 60 Kindern“, erklärte der Bürgermeister Frank Hornek. Auch für die Betreuung der Zwei- bis Fünfjährigen wird zusätzlicher Platz benötigt; die insgesamt siebte Gruppe in Kirchberg könnte dann ebenfalls ab Anfang des Jahres 2020 in die umgebauten Schulräume einziehen. Für die Kindertagesstätte soll zudem ein zusätzlicher Außenbereich geschaffen werden.

Das Konzept des Architekten Gerd Beutelspacher dazu wurde von den Gemeinderäten begrüßt. Dies umso mehr, als der Experte darlegte, dass ein Abriss und Neubau doppelt so teuer wäre. Bei 1,5 Millionen Euro liegt die Kostenschätzung für den KigaPlus. Würde man einen dreigruppigen Kindergarten in vergleichbarer Größe neu bauen, müsse man dafür mit drei Millionen Euro kalkulieren, so der Fachmann.

Da das Flachdach schon seit Jahren immer wieder Dichtheitsprobleme hat, soll der Bau nun mit einem Pultdach ausgestattet werden, das wegen seiner schwachen Neigung auch für eine Photovoltaikanlage auf der Süd-und Nordseite geeignet wäre. Wegen der Lasten könne man damit kein zusätzliches Stockwerk gewinnen, so Beutelspacher, doch „das Dach wird dicht sein und eine gute Wärmedämmung haben“. Auch die Außenfassade muss saniert werden.

Im Schulgebäude B werden drei Gruppenräume unterschiedlicher Größe sowie Sanitärräume, Küche- und Essbereich entstehen. Die Fenster sollen bleiben, wie sie sind, durch ein Podest davor sollen sie auch als Fluchtweg geeignet sein. Der bisherige Eingang für den KigaPlus wird zum Eingang für den Kindergarten, der KigaPlus bekommt einen neuen barrierefreien Zugang. Auf der Südseite wird ein Steg als zweiter Rettungsweg für das Obergeschoss errichtet.

Er halte das Konzept für eine gute Lösung, sagte Martin Ebinger (UBK): „Das Gebäude wird deutlich aufgewertet, und wir haben mehr Platz.“ Gebhard Kunzi (UBK) meinte: „Da bekommen wir was Tolles auf die Beine gestellt und haben Glück, dass jetzt ohnehin saniert werden müsste.“ Gudrun Wilhelm (Freie Liste Kirchberg) gefiel vor allem das Dach, das auch die Südseite etwas beschatte, und Günter Wolf (Freie Liste Kirchberg) betonte, es zahle sich jetzt aus, dass man sich seinerzeit für ein Gebäude mit Betonstützen entschieden habe, das variable Gestaltungsmöglichkeiten biete.

Christoph Berroth (UBK) regte an, auch an Sicherungs- und Alarmanlagen zu denken, da Einbrüche in Schulen und Kindertagesstätten derzeit in Mode zu kommen schienen.