Die Kinder hatten den Wunsch geäußert, den Kindergarten einen Tag ohne pädagogische Fachkräfte zu erleben. Das daraus resultierende Projekt ist nun für einen Preis nominiert. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Der Kindergarten St. Franziskus hat es im vergangenen Jahr beim Deutschen Kita-Preis auf den 2. Platz geschafft. Jetzt könnte der nächste Preis nach Benningen gehen: Das Projekt „Kinder an die Macht“ der Einrichtung zeigt, wie Kinderrechte gelebt werden können.

Benningen - Positive Aufregung in Benningen: Der Kindergarten St. Franziskus könnte erneut einen Preis erhalten. Im vergangenen Juni schaffte es die Einrichtung beim Deutschen Kita-Preis auf den zweiten Platz. Im November belegte der Kindergarten beim Deutschen Lesepreis Platz zwei. Und jetzt ist das Projekt „Kinder an die Macht“ des Kindergartens St. Franziskus für den Deutschen Kinder- und Jugendpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes nominiert.

Mit dem Preis werden Projekte gewürdigt, bei denen Kinder und Jugendliche beispielhaft an der Gestaltung ihrer Lebenswelt mitwirken. Er ist mit 30 000 Euro dotiert und damit der höchstdotierte bundesweite Preis für Kinder- und Jugendbeteiligung in Deutschland. Partner sind die Deutsche Fernsehlotterie und der Europa-Park in Rust, wo der Preis am 27. September verliehen wird. Die nominierten Projekte werden in den nächsten Wochen mit einem Kurzfilm porträtiert und zur Preisverleihung eingeladen. Insgesamt dürfen sich von heute an sechs Kinder- und Jugendprojekte aus ganz Deutschland Hoffnung machen.

Das Experiment soll wiederholt werden

Das Projekt „Kinder an die Macht“ zeige, wie im Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal Kinderrechte gelebt und Kinder in den Alltag eingebunden werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Kinderwerkes. Die Kinder hätten beispielsweise den Wunsch geäußert, den Kindergarten einen Tag ohne pädagogische Fachkräfte zu erleben. Diese Idee der Kinder wurde umgesetzt. In einer Kinderkonferenz wurde besprochen, welche Aufgaben auf sie zukommen, welche Rollen verteilt werden müssen und welche Verantwortung sie tragen werden. Dann haben die Kinder selbstständig die Rollen verteilt, ihre Aufgaben mehrere Stunden wahrgenommen, sich untereinander abgesprochen und miteinander Lösungen gefunden. In einer zweiten Kinderkonferenz wurde das Projekt ausgewertet: Im Großen und Ganzen waren die Kinder mit sich zufrieden. Ein großer Teil der Kindergruppe möchte das Experiment gerne wiederholen.

Junge Menschen zeigen „beeindruckende Solidarität“

„Junge Menschen haben in ganz besonderem Maße ein Jahr der Entbehrungen hinter sich und haben in dieser Zeit eine beeindruckende Solidarität gezeigt. Der Deutsche Kinder- und Jugendpreis bietet uns allen jetzt einen Blick in die solidarische Gesellschaft der Zukunft. Er gibt uns die Möglichkeit, engagierten jungen Menschen zuzuhören. Der Ideenreichtum, die Energie und Begeisterung, die wir in den vielfältigen Projekten sehen, sind beeindruckend. Wir freuen uns, dass wir als Soziallotterie denjenigen, die unsere Gesellschaft der Zukunft mitgestalten werden, Wertschätzung und eine Bühne für ihr Engagement bieten können“, betont Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie und der Stiftung Deutsches Hilfswerk.

Preisgeld von bis zu 6000 Euro

Vergeben wird der Preis in den Kategorien Solidarisches Miteinander, Politisches Engagement und Kinder- und Jugendkultur. Die Gewinner des ersten Platzes jeder Kategorie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 6000 Euro. Außerdem wird es in jeder Kategorie eine lobende Erwähnung geben, die mit 3000 Euro dotiert ist. Zusätzlich wird ein Projekt mit dem Europa-Park Junior Club Award ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld von 3000  Euro gewürdigt wird.