Im Höpfigheimer Kinderhaus sind Plätze heiß begehrt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Kita-Kapazitäten in Steinheim reichen gerade so, um die Nachfrage zu decken. In den Stadtteilen wird es besonders eng. Die Verwaltung hat das Thema auf dem Schirm und denkt über die Schaffung neuer Angebote nach.

Steinheim - Man kann den Kindergartenbedarfsplan der Stadt Steinheim so oder so lesen. Dass die Einrichtungen bis Ende Juli 2022 laut den Prognosen vermutlich randvoll sein werden, spricht einerseits dafür, dass die Kommune attraktiv für Familien ist. Andererseits heißt das auch, dass sich Verwaltung und Gemeinderat Gedanken darüber machen müssen, wie sie mit der Situation umgehen sollen und ob weitere Kapazitäten benötigt werden. Und zumindest, was Kleinbottwar und Höpfigheim anbelangt, kommt man im Rathaus tatsächlich zu dem Schluss, reagieren zu müssen. „Auch in Anbetracht des Familienzuwachses durch die neuen Baugebiete werden zusätzliche Betreuungsplätze notwendig sein“, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung nächsten Dienstag, wo die Bedarfsplanung auf der Tagesordnung steht.

Keine neue Situation

Bürgermeister Thomas Winterhalter bestätigt auf Nachfrage, dass es insbesondere in den Stadtteilen einen Engpass gibt, der sich durch das Baugebiet Seewiesen-Erweiterung in Höpfigheim und die Erschließung des Areals Scheibenäcker in Kleinbottwar perspektivisch noch verschärfen dürfte. „Und klar ist: Wenn die Plätze nicht reichen, müssen wir uns als Stadt überlegen, wo wir welche schaffen können“, sagt der Rathauschef. „Diese Situation ist aber nicht neu. Das hatten wir auch schon in der Vergangenheit und jedes Mal eine gute Lösung gefunden“, betont er. Ob es dann in Höpfigheim auf einen Neubau oder einen Anbau an das bestehende Kinderhaus hinausläuft, müsse man abwarten. „Wir haben in der Verwaltung Vorstellungen dazu, die wir den Räten präsentieren werden. Die Gremien müssen dann über die Pläne entscheiden“, sagt Winterhalter.

Entwicklung im Blick

Weitaus klarer ist die Sachlage in Kleinbottwar. Dort soll über kurz oder lang in der Alten Kelter eine Kinderbetreuung einziehen. Das ist mit dem Eigentümer des Gebäudes vertraglich fixiert. Die Option werde die Kommune aber wohl nicht sofort, sondern eher mittelfristig ziehen, sagt der Bürgermeister. Denn bis im Neubaugebiet Scheibenäcker die ersten Häuser stehen und damit der Druck weiter steigt, werde es noch dauern. „Aber auch hier haben wir die Entwicklung im Blick“, betont der Schultes. Beobachten werde man selbstverständlich auch, in welche Richtung sich die Kinderzahlen in der Kernstadt bewegen.

Fahrerei nicht gut fürs Klima

Dort wurden erst unlängst frische Kapazitäten mit der Erweiterung des Kindergartens in der Sudetenstraße geschaffen. Das zahlt sich jetzt aus. Dort sowie in der Lehenstraße und der Schulstraße können nun teilweise die Überhänge aufgefangen werden, die in Kleinbottwar und Höpfigheim entstehen, wo es schon zum Ende des Kalenderjahres dünn wird. In Höpfigheim sind dann wahrscheinlich schon sämtliche 58 Plätze im Kinderhaus belegt, in Kleinbottwar von 50 auch bereits 47. Doch Thomas Winterhalter räumt ein, dass es nicht optimal ist, wenn Eltern ihre Kinder aus den Teilorten in die Kernstadt kutschieren müssen. „Das ist für die Kinder und natürlich auch fürs Klima nicht ideal“, konstatiert er. Davon abgesehen müssen die Mütter und Väter auch erst mal so mobil sein, um ihren Nachwuchs überhaupt zur Betreuung einige Kilometer weit fahren zu können. Gerade von den Eltern, die in der Hinsicht eingeschränkt sind, komme der Wunsch, die Mädchen und Jungs vor Ort unterbringen zu können, heißt es in der Vorlage zur Sitzung. Die gleiche Stimmungslage herrsche bei Eltern vor, die schon ein Geschwisterkind in Kleinbottwar oder Höpfigheim angemeldet haben. „Wir probieren, das hinzubekommen. Entscheidend ist zwar, dass wir den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen können – und das können wir. Aber am besten ist es natürlich, wenn die Kinder dort betreut werden, wo sie wohnen“, sagt Winterhalter. Entsprechend wolle man sich bemühen, die Kapazitäten in Höpfigheim und Kleinbottwar auszubauen.