Der letzte Fall in der Region rund um Marbach war im Juni registriert worden. Foto: Archiv (dpa)

Die letzte offizielle Neuinfektion wurde am 8. Juni in Steinheim gemeldet. Seitdem kamen keine Fälle mehr dazu.

Bottwartal - Es gab Zeiten, da waren höhere zweistellige Werte bei den Corona-Neuinfektionen im Landkreis Ludwigsburg eher die Regel als die Ausnahme. Doch zuletzt ist die Kurve deutlich nach unten gegangen. Die Zahl der neuen Fälle hat sich in den vergangenen Wochen auf einem niedrigen Level eingependelt. Es kam sogar immer wieder vor, dass sich keine einzige Person zusätzlich mit dem Virus angesteckt hatte. Umso mehr ließ die Nachricht am Freitag aufhorchen, die das Kreishaus via Facebook verbreitete: Da wurden nämlich gleich zwölf weitere Fälle registriert. Und besorgte User fragten sogleich, ob irgendwo ein Hotspot entflammt ist. Dem ist allerdings nicht so, wie das Landratsamt auf Nachfrage beteuert.

Im Grunde handele es sich um eine Verkettung verschiedener Ereignisse, die nichts miteinander zu tun hätten, stellt Pressesprecher Andreas Fritz klar. „Insofern kann man nicht von einem Hotspot sprechen“, erklärt er. Fünf der zwölf Fälle betreffen eine einzige Familie, die in Markgröningen lebt. Darunter befindet sich auch ein Kind, das die örtliche Grundschule besucht. Die Schulleitung hat deshalb eine komplette vierte Klasse und die zuständigen Lehrerinnen in Quarantäne geschickt. Die Bildungsstätte selbst blieb aber geöffnet.

Vier weitere Neuinfizierte haben auf einer Hochzeit in Wiesbaden gefeiert und wohl von dort das Virus mitgebracht, teilt das Landratsamt mit. Dazu geselle sich noch die Tochter einer bereits Erkrankten, die aber als Kontaktperson ohnehin schon in Quarantäne war. Ferner sei Covid-19 bei zwei Patienten nachgewiesen worden, die sich in Krankenhäusern befinden. Keine einzige der Personen, die seit Freitag in den behördlichen Corona-Registern geführt werden, lebt im Raum Marbach. Und mehr noch: Man kann sogar sagen, dass das Bottwartal rechnerisch frei von Covid-19 ist, wenn man davon ausgeht, dass Infizierte im Regelfall nach 14 Tagen als genesen gelten.

Zwischen dem 6. Juni und dem 6. Juli wurden überhaupt nur aus einer Kommune rund um die Schillerstadt neue Fälle gemeldet: aus Steinheim. Dort steckten sich in besagtem Zeitraum zwei Personen mit dem Virus an. Das ist aber auch schon wieder so lange her, dass die Urmenschstadt theoretisch infektionsfrei sein müsste. Am 3. Juni seien die Fallzahlen seit Beginn der Pandemie von 42 auf 43 und am 8. Juni auf 44 gestiegen, sagt Tanja Glück, Leiterin des Ordnungsamts. „Momentan ist alles gut. So bleibt es hoffentlich auch“, erklärt sie. Keine Veränderungen in Sachen Corona verzeichneten die übrigen Kommunen im Raum Marbach in den vergangenen vier Wochen. In Affalterbach bleibt es demnach seit Beginn der Erhebungen bei 19 nachweislich Infizierten, in Benningen sind es 26, in Erdmannhausen 18, in Großbottwar 20 und in Marbach 63. Für Mundelsheim wurden im Laufe der Zeit 13 Fälle vermeldet, für Murr 22, für Oberstenfeld 33 und für Pleidelsheim 24.

Angesichts dieser Zahlen und der Entwicklung zuletzt im gesamten Landkreis fällt die Einschätzung des Gesundheitsdezernenten Thomas Schönauer unterm Strich auch positiv aus. „Wir sind momentan auf einem guten, weil niedrigen Neuinfektionsniveau“, konstatiert er. Man müsse aber abwarten, „was die Urlauber aus den Sommerferien mitbringen“, will er den Tag nicht vor dem Abend loben.