Schuhe kaufen in Zeiten von Corona wie hier bei Dietle – auch das geht, wenn man einige Regeln beachtet. Foto: Werner Kuhnle.

Die Umsätze sind bei den Marbacher Händlern aber noch nicht so hoch wie vor der Schließung.

Marbach - Keiner trägt die Maske aus Spaß, sondern um sich und auch andere zu schützen. Und die allerallermeisten machen es.“ So lautet die Erkenntnis von Markus Schneider von der Buchhandlung Taube. Und er hat ebenfalls bemerkt, dass die Maske noch einen weiteren positiven Effekt hat: „Man kommt darüber auch ins Gespräch.“ So habe eine Kundin Masken aus den Baumwolltragetaschen „Buch tut gut“ genäht.

Dass die vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckung die Freude am Einkaufen trübt, haben er und sein Team nicht feststellen können: „Wir beraten immer noch. Manche Kunden kommen aber vielleicht ein wenig zielgerichteter als früher.“

Da die Buchhandlung schon vor Corona mit einem Online-Shop aktiv war, kann er auch nicht über mangelnde Umsätze klagen: „Wir sind mit einem hellblauen Auge davongekommen“, scherzt Schneider. In der Zeit der Schließung sei der Online-Shop regelrecht übergelaufen, und auch jetzt sei es noch ein bisschen mehr, das über den Computer laufe, aber das Interesse im Laden sei da.

Michael Haisch, der seit April die Pro-Optik-Filiale in der Marktstraße leitet, denkt schon, dass die Maske die Zahl der Ladenbesucher teilweise einschränkt: „Es ist auch recht umständlich bei der Brillenauswahl.“ Deshalb sind er und seine Mitarbeiter dazu übergegangen, eine Auswahl von Brillengestellen samt Spiegel mit nach draußen vors Geschäft zu nehmen, damit die Kunden sie dort in Ruhe, mit Abstand und maskenfrei anprobieren können. „Wir haben nicht die Umsatzzahlen wie vor Corona, aber ich kann in der kurzen Zeit, seit ich hier bin, noch nicht beurteilen, woran es liegt, weil mir der direkte Vergleich fehlt. Ich persönlich würde mir aber beispielsweise ein T-Shirt im Moment auch nicht im Laden kaufen, sondern eher online,“ so Haisch.

Kerstin Dietle vom gleichnamigen Schuhgeschäft in der Güntterstraße kommt regelrecht ins Schwärmen über ihre Kundschaft: „Die Leute halten sich an die Maskenpflicht, selbst größere Kinder tragen welche. Und was ganz toll ist: Die Kundschaft hat sehr viel Verständnis, wenn nicht immer alles gleich da ist oder wenn man mal warten muss.“

Denn, so Dietle, wegen der Corona-Einschränkungen arbeite man derzeit noch nicht in der vollen Besetzung. „Wir haben zwei Mamas unter den Verkäuferinnen, die können nicht kommen, wenn die Kitas nicht regulär geöffnet haben.“ Insgesamt verlaufe alles „sehr harmonisch und ruhig.“ Während der ersten paar Tage, als der Laden wieder geöffnet hatte, habe es kurzfristig einen Hype gegeben, vor allem im Hinblick auf Kinderschuhe, jetzt sei man wieder beim Normalumsatz angelangt. Die fünf Wochen Schließung werde man trotzdem nicht wieder auffangen.

Eine Verkäuferin in der Boutique Babette kann ebenfalls nicht feststellen, dass die Maskenpflicht die Einkaufslust trübt. „Wir haben immer noch viele Kunden, vor allem Stammkunden, und das Masketragen ist auch kein Problem,“ erklärt sie zwischen Tür und Angel, weil die nächste Kundin schon wartet. Zum Umsatz kann sie nicht viel sagen. Sie schätzt, dass er etwa gleich ist, betont aber, dass sie auch nicht an allen Tagen im Laden sei.