Die rote Kunststoffschicht ist schon aufgetragen worden. Foto: Gemeinde

Der Rote Platz in Moskau ist wegen Militärparaden bekannt – in Erdmannhausen tummeln sich auf ihm Kinder und Jugendliche. Die Gemeinde saniert den Platz.

Erdmannhausen - Noch nicht ganz abgeschlossen, aber auf Kurs befindet sich die Sanierung des Roten Platzes der Astrid-Lindgren-Schule in Erdmannhausen. Die Gemeinde muss laut Kämmerer Eberhard Immel nur noch wenig tun, dann ist das Projekt nach dem Start im September wohl Ende November in trockenen Tüchern.

Der Erdmannhäuser Rote Platz dient anders als sein Namensvetter in Moskau, wo Militärparaden abgehalten werden, besonders Jugendlichen als Sportfläche. Er ist aber auch für die Ganztagsbetreuung wichtig. „Der Platz hat eine zentrale Spielfunktion: Jede Art von Bewegung ist super für die Kinder“, erklärt Eberhard Immel. Das Zusammenspiel von Freizeitsport mit dem Schulsport sei ein Grund mehr gewesen, den völlig abgenutzten Belag zu erneuern.

Die Gemeinde nutzt die Gunst der Stunde

Die Gemeinde nutzte dabei die Gunst der Stunde: Bund und Länder hatten den Rechtsanspruch der Grundschüler auf einen Platz in der Ganztagesbetreuung ab 2026 beschlossen. Das führt in vielen Kommunen zu reger Bautätigkeit, denn das Land fördert viele Projekte für die Betreuung. So auch der Rote Platz. Die Gemeinde investiert rund 235  000 Euro, erhält aber aus der Landeskasse einen stattlichen Zuschuss von 70  Prozent. Damit muss Erdmannhausen selbst nur noch etwa 70 000 Euro ausgeben.

Entsprechend froh ist Eberhard Immel, der den Jahrzehnte alten Platz schon länger ins Visier genommen hatte, aber durch den Geldsegen aus Stuttgart den nötigen Rückenwind verspürte. „Die Gemeinde ist für diese Art der Förderung extrem dankbar“, sagt er. Die Ganztagesbetreuung werde immer wichtiger, da in den vergangenen Jahren immer mehr Eltern ihre Kinder dort betreuen lassen. Die Kommune habe darauf reagiert und den Bereich in der Grundschule vergrößert. Ermöglicht habe dies der Umzug der Schulkindbetreuung vom Altbau an der Goethestraße in das Erdgeschoss auf der Seite des Musiksaals. Dort habe die Gemeinde für die Betreuung ein Büro gebaut, eine Spülküche eingerichtet und neue Möbel angeschafft, um damit die Räume neu auszustatten, berichtet der Kämmerer.

Zwei zusätzliche Basketballkörbe bedienen den erhöhten Bedarf

Gas gegeben hat die Kommune schon im Sommer, als der Gemeinderat in den Ferien extra zusammenkam, um mit der Auftragsvergabe einen Knopf an die Sanierung zu machen. So konnte die Firma Bonasch aus Berglen schon bald loslegen. Sie entfernte die alten Beläge und trug eine neue Schotter- und Asphaltschicht im Untergrund auf. Anschließend legte sie eine schwarze Gummischicht aus recycelten Autoreifen auf, bevor sie die rote Kunststoffschicht anbrachte.

Auf dem erneuerten Roten Platz gibt es nun nicht nur wie bisher eine 50-Meter-Laufbahn, eine Weitsprunganlage, und man kann Fußball, Handball oder Basketball spielen – es hängen nun vier statt nur zwei Basketballkörbe, da es zwei Felder für diese unter jungen Leuten fast so beliebte Sportart wie das Kicken geben soll. Die alten Fußballtore erfüllten dagegen noch ihren Zweck, erklärt Eberhard Immel, „wir brauchten keine neuen zu kaufen“.