Ausgerechnet an Ostersonntag Foto: Oliver Bürkle

Schon wieder Ärger in der Nähe von Mc Donald’s und Burger King in Murr. In der Nacht auf Ostersonntag reichen die Abfall-Kapazitäten im Industriegebiet Egarten nicht aus. Der Unrat liegt herum.

Murr - Die Müllprobleme im Murrer Industriegebiet Egarten sind in der Nacht auf Ostersonntag wieder offen zu Tage getreten. Die Müllbehälter in der Umgebung quellen über. Offenbar haben Nutzer noch versucht, den Unrat dort unterzubringen. Letztlich liegen die Verpackungen der nahen Fastfood-Filialen von Mc Donald’s und Burger King immer noch verstreut herum.

Der Murrer Fotograf Oliver Bürkle hat am Sonntag den Anblick oberhalb der beiden Schnellrestaurants dokumentiert und unserer Zeitung gemailt. „Ich denke, die Müllbehälter reichen auch deshalb nicht aus, weil sich die Leute wegen Corona zum Verzehr nicht in den Filialen aufhalten dürfen und auf Parkplätze in der Nähe ausweichen“, vermutet er. Bereits im Jahr zuvor hatte es massive Probleme dadurch gegeben, dass die Kapazitäten der Müllbehälter nicht ausreichten und Unrat verstreut herumlag.

Die Müllbehälter haben zu schmale Öffnungen

Ein waches Auge hat seit Jahren der Nachbar Karl H.C. Fischer auf den Betrieb der beiden Fastfood-Restaurants. „Das Problem sind natürlich die Leute, die den Müll aus ihrem Auto heraus wegwerfen, obwohl sie sehen, dass die Behälter voll sind“, sagt der ehemalige Geschäftsführer einer Firma in dem Industriegebiet. Damit sich die Situation verbessere, müsse man jedoch an mehreren Stellen ansetzen. „Die Gemeinde hat ja reagiert und mehr Abfallbehälter aufgestellt“, weiß Fischer. Das Problem sei jedoch, dass die Behälter teilweise nicht geeignet seien, da sie zu schmale Öffnungen hätten. „Ich habe manchmal schon nachgeschaut: Oben liegen Verpackungen und darunter nichts – drumherum aber schon.“

Eine verstärkte Aktivität fordert Fischer auch von den Betreibern der Fastfood-Filialen: „Natürlich ist da oft viel los – aber es gibt auch ruhigere Phasen, in denen die Mitarbeiter ausschwärmen könnten, um den Abfall einzusammeln“, kritisiert er. Er sehe auch manchmal Mitarbeiter von Mc Donald’s Müll einsammeln, doch das geschehe zu selten. Fischers Fazit: „Wenn sich alle Beteiligte ein bisschen mehr anstrengen würden, dann sähe es nicht so katastrophal aus.“

Fazit: Auch die Fastfood-Ketten müssen mehr tun, um Unrat zu vermeiden

Bereits vor einem Jahr hatte der Murrer Bürgermeister Torsten Bartzsch darauf hingewiesen, dass man die Müllsünder schon in flagranti erwischen müsse, um sie verwarnen zu können. Nummernschilder aufzuschreiben und ein Verfahren einzuleiten, erfordere letztlich einen zu großen Aufwand.

In einem sind sich Torsten Bartzsch und Karl H.C. Fischer einig: Die Fastfood-Ketten müssten mehr tun, um Plastikabfall zu vermeiden. Fischer hat mehr als 2000 Fotografien erstellt. Er ist empört über seine Entdeckungen: „Ich habe einmal auf engstem Raum etwa 30 dieser Plastikstrohhalme gefunden: Das ist alles Mikroplastik in unserer Umwelt, und in den Weltmeeren schwimmen Millionen von Plastiktüten.“