Deutschlands Glasfaserleitungen werden derzeit mehr beansprucht. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Florian Schuh

Die Menschen sollen aufgrund des Coronavirus zuhause bleiben. Viele arbeiten im Homeoffice. Das ist nun auch beim Datenverkehr spürbar. Die Anbieter erhöhen ihre Kapazitäten.

Stuttgart - Das Datennetz in Deutschland wird im Zuge von Heimarbeit und Unterhaltung im Internet wegen der Corona-Pandemie deutlich stärker in Anspruch genommen. Der durchschnittliche Datenverkehr habe um zehn Prozent zugenommen, erklärte der Betreiber des weltgrößten Internetknotens in Frankfurt am Main, DE-CIX, am Mittwoch. Allein in der vergangenen Woche habe sich die Nutzung von Videokonferenzen sowie von sogenannten Online- und Cloud-Gaming-Plattformen verdoppelt.

Auch soziale Netzwerke würden stärker in Anspruch genommen, teilte DE-CIX mit, und manche Videostreaming-Anbieter hätten ihre Kapazitäten am Knotenpunkt verdoppelt.

Netz noch nicht übermäßig ausgelastet

„Die Nutzer sind nun auch tagsüber häufiger und länger online, das merken wir stark“, erklärte das Unternehmen. Die „Wellen“ in der alltäglichen Verteilung der Internetnutzung von sechs Uhr morgens bis zum Höhepunkt um 21 Uhr abends hätten sich abgeflacht, „der Datenverkehr verteilt sich über den ganzen Tag und steigt im Schnitt an“.

Die Kapazität des Frankfurter Internetknotens sei durch die erhöhte Datenübertragung aber noch nicht gefährdet. „Selbst wenn alle Firmen Europas ausschließlich aus dem Home-Office arbeiteten und nebenher noch ein weltweites sportliches Großevent übertragen werden würde, kann der DE-CIX die notwendigen Bandbreiten für reibungslose Interconnection bereitstellen.“