Die Erdmannhäuserin Mona Ziegler hat trotz Trainingsrückstand einen sehr starken Wettkampf geturnt. Foto: avanti

Die KSV-Mannschaft gewinnt ihren Heimwettkampf in der Regionalliga.

Ludwigsburg-Hoheneck - Die Regionalliga-Turnerinnen haben seit Jahren einen Schlachtruf: „Macht sie alle, turnt sie aus der Halle!“ Wobei Trainerin Uta Ziegler betont, dass „das eher intern gewesen ist. Denn diese etwas martialische Wortwahl ist ja im Turnen nicht so üblich.“ Beim Heimwettkampf in der Kugelberghalle hing nun aber ein Banner auf der Tribüne mit eben diesem Schlachtruf, der damit quasi öffentlich wurde. Also ließen sich die KSV-Turnerinnen nicht zweimal bitten und holten sich Platz eins in der Tageswertung. Mit 166,45 Punkten lag man am Ende 0,7 Zähler vor der KTG Heidelberg. Der Vorsprung auf die drittplatzierte TG Veitshöchheim war mit 5,3 Punkten schon beträchtlich.

„Da war überhaupt nicht mit zu rechnen. Man hat uns auch während des Wettkampfs keine Zwischenstände durchgegeben. Und es hat uns Trainer auch nicht interessiert. Wir wussten, dass die Mädchen einen tollen Wettkampf turnen, das war das Wichtigste“, erklärt Uta Ziegler. Denn in der Gesamtwertung ging es für die Hoheneckerinnen bereits vor diesem Wettkampf um nichts mehr. Durch die Plätze sechs und vier bei den ersten beiden Wettkämpfen im Mai war klar, dass man den Aufstiegswettkampf nicht mehr erreichen würde. Der Abstand zu den unteren Teams war aber auch schon so groß, dass die Abstiegsgefahr nur noch theoretisch bestand. „Natürlich ist es im Nachhinein ärgerlich, dass wir in der ersten Saisonhälfte nicht besser waren. Aber wir haben gezeigt, dass wir es können und dass wir da oben hingehören in den Kreis von Mannschaften, die sich vor der Saison deutlich verstärkt und viel bessere Trainingsmöglichkeiten als wir haben. Und das auch noch vor eigenem Publikum bei einer super Stimmung in der Halle – besser geht es nicht“, so Ziegler.

Dass die Pleidelsheimerin Joana Lamatsch dann auch noch den besten Vierkampf des Tages hinlegte und damit die Einzelwertung gewann, setzte dem Ganzen die Krone auf. Dabei hatte sie nach starken Übungen an Barren, Balken und Boden den Sprung am Ende etwas „verdaddelt“, wie Uta Ziegler es beschreibt. „Da hatte sie kurz schlechte Laune, weil sie dachte, sich das Vierkampfergebnis versaut zu haben. Aber es hat ja doch noch gereicht.“ Das Glanzstück waren dabei die 11,95 Punkte am Schwebebalken, die zweithöchste Wertung des gesamten Tages an diesem Gerät.

Lamatsch war übrigens die einzige Vierkämpferin der Hoheneckerinnen, alle anderen turnten maximal drei Geräte. „Das zeigt natürlich auch die Stärke der Mannschaft“, sagt Uta Ziegler. „Denn wir hätten noch mindestens zwei Mädchen, die durchaus auch vier Geräte turnen könnten.“ Damit meint die Erdmannhäuserin neben Amy Fischer auch ihre Tochter Mona, die wegen Trainingsrückstands durch eine längere Reise und den kürzlichen Studienbeginn nur an drei Geräten an den Start ging. „An denen hat sie aber das Maximum herausgeholt“, lobt die Mutter und Trainerin. Dabei sticht Mona Zieglers Bodenübung heraus. Mit 10,60 Punkten legte sie hier die höchste Wertung des Teams und die drittbeste des gesamten Wettkampftages hin. „Die Übung war Bombe, sie hat alles gestanden“, freut sich Uta Ziegler, die dann auch noch ein Sonderlob für die Marbacherin Carolin Renz parat hat, die beim Sprung mit 12,35 Punkten das beste Mannschaftsergebnis erzielte: „Ein super Sprung, den hat sie bisher selten so hoch und so toll hinbekommen!“

Insgesamt ab sei der Heimwettkampf vor allem „eine absolut geschlossene Teamleistung“ gewesen. „Keine ist abgefallen, jede ist mindestens einmal in die Wertung gekommen.“ Zwar kann die KSV Hoheneck beim letzten Saisonwettkampf am 10. November in Heidelberg realistisch gesehen noch maximal von Platz vier auf drei der Gesamtwertung klettern. „Aber das ist in Ordnung“, findet Uta Ziegler. „Das Ergebnis vom Sonntag in eigener Halle nimmt uns keiner mehr.“